Zweiwöchige Reise mit Kindern - Aufenthalt im Touristenzentrum Puerto del Carmen -
Vulkankegel und Lavafelder - Die Kunstwerke des César Manrique - Frühere Hauptstadt Teguise -
Wanderung durch die Berge des Südens
Zum Herunterladen: Der Kinderreiseführer Lanzarote!
Reisedaten
Datum der Reise | März 2007 |
Dauer | 2 Wochen |
Bericht online seit | 16.04.2007 |
Aktualisiert am | 16.04.2007 |
Unser Hotel ist nett angelegt.
Der Strand ist nah und breit.
Das Biosfera-Einkaufszentrum in Puerto del Carmen.
In Lineker's Bar kann man jedes Sportereignis live verfolgen.
| 1.-4.Tag: Anreise und Aufenthalt in Puerto del Carmen
Unsere erste Reise mit zwei Kindern führt uns auf die Kanareninsel Lanzarote. Neben unserer
mittlerweile vierjährigen Tochter Rebecca haben wir unsere Luisa dabei, ein knappes halbes Jahr alt.
Der Flug ist dementsprechend anstrengend. Wir hatten zwar vorab reserviert, jedoch war die eigentliche
Babyreihe bereits vergeben. Insgesamt klappt aber alles ganz gut, und der Transfer vom Flughafen zum
Hotel ist ausgesprochen kurz: Nach einer Viertelstunde sind wir da.
Unser Hotel Costa Mar liegt an der Playa de los Pocillos, also außerhalb des Trubels von
Puerto del Carmen, des größten Urlaubsortes der Insel.
Es gibt hier viele deutsche Gäste.
Die Hotelanlage ist recht nett,
die einzelnen Blocks sind um den Pool und das Hauptgebäude herum gruppiert. Bepflanzt mit Palmen auf
schwarzem Kies, die Gebäude sind maximal vierstöckig und terrassenförmig.
Trotz der ruhigen Lage sind die wichtigsten Einkaufsmöglichkeiten vorhanden,
dazu mehrere Autoverleiher. Unser Appartement ist geräumig, neben dem separaten Schlafzimmer
gibt es sogar noch einen Trockenraum für die Wäsche. Und über das Essen (wir haben Halbpension)
gibt es eigentlich nichts zu meckern.
Die ersten Tage dienen der Erkundung der Gegend. Die Playa de los Pocillos ist ein extrem breiter,
natürlicher Strand. Da es hier nicht so viele Hotelanlagen gibt, ist er nie überfüllt.
Das ist angenehm und für Kinder gut zum Spielen.
Einmal laufen wir in Richtung Zentrum Puerto del Carmen. Das ist für kleine Kinder eher ungeeignet.
Der gesamte Weg führt an der stark befahrenen Uferstraße entlang. Es ist keine autofreie Promenade,
wie man sie von anderen Urlaubsorten kennt.
Der Ort Puerto del Carmen selbst ist auch nicht unbedingt attraktiv. Er besteht entlang der
Uferstraße hauptsächlich aus Cafés, Restaurants, Supermärkten, Souvenirläden
und Autoverleihern; vom Meer sieht man hier eher wenig. Dafür kann man jedes Sportereignis irgendwo
live miterleben. Ob Bundesliga, Premier League oder Formel 1, alles wird geboten.
Schön ist der leider zu kurze Abschnitt oberhalb der Playa Grande, der parkähnlich
angelegt ist. Das Biosfera-Einkaufszentrum ist irgendwie auch kein Highlight. Wer nach all den
Einkaufsmöglichkeiten auf dem Hinweg noch nicht fündig geworden ist, wird hier sicher auch
keinen Spaß mehr haben. Es sei denn, das Shopping ist der Urlaubszweck.
Die schönere Promenade ist dann doch die in der anderen Richtung, der Strand heißt hier
Playa de Matagorda. Hier ist der Weg wirklich autofrei, und man kann die Kinder mal laufenlassen.
Allerdings nimmt der Fluglärm immer mehr zu, je weiter man geht, denn man nähert sich dem
Flughafen. Nicht jedermanns Sache, aber auch das kann ja seinen Reiz haben (s.u.). Und man kann hier
gut joggen. Wenn nur der starke Gegenwind nicht wäre...
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Der Kaktusgarten: Hier sind Kakteen-Fans richtig.
Kakteen in allen Größen und Formen.
Am Mirador del Rio hat man diese fantastische Aussicht.
Haria liegt im Tal der 1000 Palmen.
Das Monumento al Campesino ist der Landbevölkerung gewidmet.
| 5.Tag: Jardin de Cactus - Mirador del Rio - Haria
Für insgesamt fünf Tage sind wir mit dem Mietwagen unterwegs. Dabei lassen sich schon
einmal viele allgemeine Eindrücke der Insel sammeln. Auffallend sind mal wieder die vielen
Verkehrskreisel, wie auf anderen spanischen Inseln auch. Dann natürlich die Vulkankrater,
über die ganze Insel verteilt. Und die überaus spärliche Vegetation. Zwei Windspiele des
Inselkünstlers Manrique sehen wir, aufgestellt in der Mitte von Kreiseln.
Erster Haltepunkt an diesem Tag ist der Kaktusgarten in der Nähe des Ortes Guatiza.
Als erstes fällt hier der künstliche Kaktus vor dem Eingang auf. Er stammt ebenfalls
von Manrique, wie auch der ganze Kaktusgarten von ihm geplant ist. Der Eintritt beträgt 5 Euro,
darin ist allerdings ein Getränk enthalten.
Der Kaktusgarten ist dem Inneren eines Vulkankraters nachempfunden - oder eines Amphitheaters,
je nach Sichtweise. Die einzelnen Terrassen sind aus schwarzem Basalt angelegt, in der Mitte
führen Wege zwischen den verschiedenartigsten Kakteen hindurch. Drei kleine Teiche lockern
das ganze auf, selbst die Toiletten sind im selben Stil gehalten. Die Getränke nehmen wir auf
der Terrasse mit schönem Blick über die Anlage ein.
Der Kaktusgarten ist auf jeden Fall einer der ganz großen Höhepunkte der Insel und
des Schaffens von César Manrique - erst recht, wenn man Kakteen-Fan ist.
Weiter geht es in den hohen Norden, und zwar zum Mirador del Rio. Auch dieser ein Werk von Manrique,
der hier eine Kneipe in den Fels hat hauen lassen - oder ein Teehaus, wenn man es so sehen will.
Ein fantastischer Blick auf die kleinere Insel La Graciosa inbegriffen. Auch hier ist im Eintrittspreis
ein Getränk enthalten. Auf den Besuch verzichten wir mit Blick auf die Kinder. Die Aussicht
auf La Graciosa ist dann auch von der Straße aus zu bewundern - Fantastisch.
Zur Rückfahrt nach Süden nehmen wir die Straße an der Steilküste, es geht
tief hinab. Im Tal liegt Haria, ein netter Ort. Und genauer handelt es sich um das Tal der 1000
Palmen. Zwar hat sie wohl niemand gezählt. Fest steht aber: Es gibt nirgends sonst auf der Insel
so viele davon. Südlich steigt die Straße wieder an, und wir genießen die Ausblicke.
Letzter Stop am Monumento al Campesino. Und schon wieder fällt der Name Manrique, der dieses
Kunstwerk aus ausgedienten Wasserbehältern gestaltet und es der Landbevölkerung gewidmet hat.
Über San Bartolomé fahren wir zurück ins Hotel.
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Die Salinen von Janubio: Hier wird noch immer Salz gewonnen.
Los Hervideros: Wilde Natur aus Lava und Wasser.
El Golfo bietet einen schönen schwarzen Strand und eine bekannte grüne Lagune.
Playa Blanca ist das Urlaubszentrum im Süden der Insel.
| 6.Tag: Salinas de Janubio - Los Hervideros - El Golfo - Playa Blanca
Ein Tag im Südwesten der Insel. Eigentlich wollen wir mit El Golfo anfangen, wegen fehlender
Beschilderung landen wir jedoch zuerst bei den Salinen von Janubio. Vom Aussichtspunkt hat man einen
guten Blick.
Weiter geht die Fahrt durch ausgedehnte Lavafelder. Nach kurzer Zeit erreichen wir Los Hervideros.
Hier ist bei den letzten Vulkanausbrüchen die Lava bis ins Meer geflossen und hat bizarre
Gesteinsformationen hinterlassen. Nicht zuletzt werden diese täglich durch das Meer neu geformt.
Es gibt hier einen offiziellen Haltepunkt mit großem Parkplatz für die Touribusse und
asphaltierten Wegen. Hier ist man allerdings selten allein.
Genauso interessant sind andere inoffizielle Parkplätze mit Trampelpfaden in Richtung Meer.
Auch hier hat man eine Menge schöner Ausblicke auf das Meer und die zerklüftete Küste,
und außerdem hat man seine Ruhe.
Der Höhepunkt der Tages ist El Golfo mit seinem schwarzen Strand und der grünen Lagune.
Vom südlich gelegenen Parkplatz führt ein asphaltierter Weg hinunter, so dass wir den
Kinderwagen mitnehmen können. Es gefällt uns hier so gut, dass wir über zwei Stunden
bleiben. Luisa schläft im Schatten, und Rebecca spielt im Sand.
Der Strand ist bekannt für seine Olivin-Steine, die man hier regelmäßig finden kann.
Olivin ist ein Halbedelstein, und oft ist er hier von Lava umschlossen. Viele Leute sieht man hier
suchen, und auch wir werden fündig.
Da wir nun schon in der Gegend sind, machen wir noch den Abstecher nach Playa Blanca, den südlichsten
der drei Urlaubsorte der Insel. Sehr begeistert sind wir allerdings nicht. Eine wahnsinnige Bautätigkeit
ist zu beobachten, natürliche Strände gibt es nicht, und ein Ortszentrum ist auf die Schnelle
auch nicht auszumachen.
Recht nett ist der neue Yachthafen Marina Rubicon, aber auch ein bißchen steril. Von der
Kaimauer hat man einen schönen Blick nach Fuerteventura.
Für die Rückfahrt wählen wir eine andere Strecke. Sie führt vorbei an den
Ajaches-Bergen hoch ins Bergdorf Femés und von dort weiter nach Puerto del Carmen. Sicher
die schönere Variante.
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Weiß und grün: Klassische Farbkombination in Teguise.
Im Mittelpunkt der früheren Inselhauptstadt Teguise steht San Miguel.
Und vom Kastell Santa Barbara hat man einen tollen Blick auf die Stadt.
Der Famara-Strand wird immer wieder als Geheimtipp gehandelt.
| 7.Tag: Teguise - Playa Famara - La Santa
In der früheren Inselhauptstadt findet am Sonntag der Markt statt. Er ist mittlerweile sehr
touristisch, von überall kommen Busse an diesem Tag hierher gefahren. Wir wollen Teguise auch
sehen, aber nicht am Sonntag. Daher haben wir uns die Stadt für heute vorgenommen, es ist Samstag.
Den Rundgang unternehmen wir separat, weil wir Rebecca nicht vom Spielplatz wegbekommen. Der befindet
sich neben dem Platz, an dem morgen der Markt stattfindet. Es ist herrlich ruhig. Kaum zu glauben,
dass sich morgen mindestens die Hälfte aller auf der Insel anwesenden Touristen hier treffen wird.
Wir sehen die Kirchen San Miguel und San Francisco, das Teatro Municipal sowie viele andere namenlose
Gebäude, alle in den typischen Farben weiß mit blauen, grünen oder braunen Türen und Fenstern.
Ein wirklich schöner Ort, erwähnenswert auch die alte Windmühle oberhalb des Platzes.
Den Abschluss unseres Besuchs bildet die Fahrt auf den Berg zum Kastell Santa Barbara. Der Blick
von oben auf Teguise ist toll. Allerdings wird bereits um 15 Uhr die Zufahrtstraße geschlossen, so
dass wir wieder runter müssen. Gerade noch geschafft!!
Nun geht es an die Westküste zum Playa de Famara. Ein Strand, der vor allem von Einheimischen
besucht wird. Hier gibt es tolle Wellen, des Atlantiks würdig. Und alles zu Füßen
des gewaltigen Famara-Kliffs. In fast jedem Reisefüher wird dieser Strand als Geheimtipp gehandelt.
So geheim ist er aber dann aber doch nicht...
Das danebenliegende Dorf Caleta de Famara wirkt recht ursprünglich. Jetzt am Wochenende sind die
Kneipen voll, ein schöner Platz.
Zur Rückfahrt schlagen wir noch den Bogen über La Santa mit seinem Sporthotel. Ist schon
lustig, hier die Massen joggen zu sehen. Dabei sind wirklich nicht nur Spitzensportler zu sehen,
sondern auch viele Hobbysportler.
Über Tinajo und Mancha Blanca fahren wir wieder durch Lava, streifen kurz die Weingegend La
Geria und gelangen über Mácher zurück ins Hotel.
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Jameos del Agua: In diesem unterirdischen See befinden sich die blinden Albino-Krebse.
So einen Pool möchte man wohl gerne zu Hause haben.
An diesen Strand in der Nähe von Orzola kommen nur wenige Touristen.
| 8.Tag: Jameos del Agua - Orzola
An diesem Tag wollen wir wieder ein bißchen mehr Bekanntschaft mit César Manrique
schließen. Erstes Ziel ist die Höhle Jameos del Agua im Nordosten. Die Höhle gehört
zu einem größeren Höhlensystem, das durch Lavafluss entstanden ist. Während die Lava
an der Oberfläche bereits erkaltet war, ist sie darunter noch weitergeflossen und hat diese
weitläufigen Höhlen gebildet.
Die Hauptattraktion bei der Jameos del Agua ist aber der unterirdische See mit den blinden Albinokrebsen.
Diese Krebse leben normalerweise in der Tiefsee. Man nimmt an, dass sie durch ein Seebeben in diesen
Höhlensee gelangt sind. Der gesamte Komplex wurde von Manrique künstlerisch gestaltet,
dadurch wurde eine Touristenattraktion geschaffen.
Mit Kinderwagen lässt sich die Höhle nicht begehen, daher muss Luisa diesmal in den
Tragesack. Gleich führt eine Treppe nach unten, und man befindet sich in einer großen,
halboffenen Höhle, die als Restaurant hergerichtet ist. Noch weiter unten gelangen wir zu dem
erwähnten See, die Krebse sind zahlreich und lassen sich gut beobachten.
Die Höhle mit dem unterirdischen See ist nach beiden Seiten offen, am Ende führt eine Treppe
wieder nach oben. Und plötzlich steht man vor einem Swimming-Pool mit Palmen. Größer könnte
der Gegensatz nicht sein. Eben noch die Naturwunder in Form von Höhle und seltenen Krebsen, nun
eine künstliche Urlaubswelt. Das ist sicher auch ein bißchen kitschig, zudem darf man als
Besucher gar nicht darin schwimmen.
Der Konzertsaal, ebenfalls in eine Höhle gebaut, ist leider wegen Renovierung geschlossen.
Dafür ist die hier ebenfalls zu besichtigende Ausstellung zum Thema Vulkanismus höchst
interessant. Hier sollte man sich durchaus ein bißchen Zeit nehmen.
Unser nächstes Ziel ist Orzola, der nördlichste Ort der Insel. Von hier gehen die Schiffe
zur Nachbarinsel La Graciosa, und es gibt viele Fischrestaurants. Ansonsten hat der Ort wenig zu bieten,
und es sind wenige Touristen da.
Die Tour beschließen wir an einem Strand, wenige Kilometer von Orzola entfernt. Zahlreiche
Felsen im Wasser sorgen hier für eine räumliche Gliederung des Strandes und des Wassers.
Die natürlichen Becken und Lagunen sind meist auch über Sand zugänglich. Wellen gibt
es so gut wie keine. Ideal für Kinder. Eine Stunde halten wir uns hier auf und fahren dann auf
dem schnellsten Weg zurück ins Hotel.
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Felsformationen im Timanfaya-Nationalpark.
Und der Überblick über die Feuerberge.
Der Ranger demonstriert den Wasser-Trick.
| 9.Tag: Timanfaya-Nationalpark
Der Timanfaya-Nationalpark liegt im Südosten der Insel. Es ist die Gegend, in der im 18. und 19.
Jahrhundert die letzten Vulkanausbrüche mehrere Dörfer unter sich begraben haben. Teilweise
wird er als größte Sehenswürdigkeit der gesamten Kanaren bezeichnet, mindestens aber
von Lanzarote.
Der Park darf nicht mit dem eigenen Wagen erkundet werden. Bald nach dem Eingang trifft man daher
auf einen Parkplatz. Dort muss man in einen Bus umsteigen, der die spektakuläre Route durch die
"Feuerberge" fährt. Erläuterungen vom Band gibt es auf spanisch, englisch und deutsch.
Es gibt zwar mehrere Fotostopps an besonders schönen Aussichtspunkten, aussteigen darf man aber nicht.
Nach Ende der Tour absolvieren wir noch das restliche Pflichtprogramm. Ein Park-Ranger demonstriert,
wie heiß die Erde hier noch immer ist. In ein Loch wirft er Stroh, nach kurzer Zeit geht es
in Flammen auf. In ein anderes Loch schüttet er Wasser, nach kurzer Zeit verpufft es schlagartig,
ähnlich einem Geysir. Das nebenstehende Restaurant wurde von Manrique aus feuerfesten Materialien
erbaut. Gegrillt wird auf einem Naturgrill aus Erdwärme.
Ein Besuch im Park ist insgesamt schon lohnend, wenn man sich auch wünschen würde, ihn auf
eigene Faust erkunden zu können. Das ist mit Blick auf das empfindliche Ökosystem jedoch
nicht gestattet, und das ist zu respektieren. Die Vorführungen am Restaurant klingen ein
bißchen nach Hokuspokus, haben jedoch ihren wissenschaftlichen Hintergrund.
Für den Rückweg haben wir uns einen Besuch in Playa Quemada vorgestellt. Leider müssen
wir feststellen, dass der Strand dort ein steiniger ist. Über einen Fußweg ist zwar ein
Sandstrand zu erreichen, mit Kindern ist das aber wieder schwierig. So fahren wir also schon etwas früher
zum Hotel, dort haben wir einen Sandstrand direkt vor der Haustür.
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Plane Spotting: Das Flugzeug im Anflug.
Und direkt über mir.
Und noch einmal.
| 10.-12.Tag: Playa de los Pocillos und 'Plane Spotting'
Nach Abgabe des Mietwagens verbringen wir drei eher geruhsame Tage im Hotel und in der Nähe.
Einmal wandern wir mit der ganzen Familie zum Flughafen. Das ist zwar nicht sehr weit, mit den Kindern
dann doch ein Halbtagesausflug.
Im Vorfeld hatte ich von dem mir bis dato unbekannten Hobby des "Plane Spottings" erfahren, was ich
dann auch mal ausprobieren wollte. Der Flughafen hier eignet sich wie kaum ein anderer dazu. Und wenn
man an der Rollbahn ankommt, stehen tatsächlich immer zahlreiche Leute hier und warten auf die
meist landenden Flieger.
Und so geht's: Man stellt sich unterhalb der Einflugschneise hin und wartet. Durch das ins Wasser
gebaute Gerüst ist sie deutlich zu erkennen. Dann lässt man die Flieger auf sich zukommen.
Wenn sie direkt über einem sind, drückt man auf den Auslöser des Fotoapparats. Wenn man
das Hobby ganz ernst betreibt, kann man die Resultate auf den einschlägigen Internetseiten
veröffentlichen.
Ein bißchen mulmig ist einem beim ersten Mal schon zumute, wenn die Maschinen auf einen zukommen.
Auch der Geräuschpegel ist nicht zu verachten. Bei landenden Maschinen ist es auszuhalten, bei
startenden Fliegern sollte man Ohrenstöpsel nicht vergessen. Aber auf Lanzarote kommen die Flugzeuge
meist vom Meer, d.h. man sieht sie an dieser Stelle meist landen.
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Auf der Montaña de Guardilama befindet sich kein Gipfelkreuz.
Der Weinbau in La Geria ist auch eine küstlerische Angelegenheit.
Ein nettes Bergdorf ist Femés.
Schöner Blick bis nach Puerto del Carmen.
| 13.Tag: Wanderung
Heute ist Wandertag für mich, der Rest der Familie bleibt im Hotel. Ich habe mir eine längere
Strecke vorgenommen und starte bereits um 7 Uhr. Das Frühstück bekomme ich freundlicherweise
in Form eines Lunchpaketes. Rührei und Kaffee sind zwar nicht dabei, aber ein
netter Service des Hotels.
Meine erste Strecke führt durch das erwachende Puerto del Carmen zum Biosfera-Einkaufszentrum
und weiter entlang der Landstraße nach Mácher. Keine schöne Strecke zu Beginn, aber
was Besseres gibt es nicht, um in die Berge zu kommen. Mein Wanderführer kennt auch nichts.
In Mácher beginnt die nächste Teilstrecke auf die Montaña de Guardilama. Eigentlich
nur ein Hügel, für Lanzarote ein Berg. Denn auf der Insel geht es nirgendwo viel höher als diese
603 m. Die Aussicht von hier ist schön, nach Süden scheint das Wetter noch nicht das beste.
Und hier auf dem Gipfel ist der Wind so stark, dass ich nur ein Pausenbrot lang bleibe.
Der weitere Weg Richtung Uga ist sehr zu empfehlen. Man kommt hier durch die berühmten
Weinbaugebiete von La Geria und sieht die kunstvoll angelegten halbrunden Mäuerchen mit den
Weinpflanzen darin aus allernächster Nähe und in allen denkbaren Variationen.
Auch Uga ist ein recht sehenswertes Dorf. Bekannt ist es als Dorf der Kameltreiber, die die Touristen
gegen eine ansehnliche Gebühr auf ihren Tieren durch die Feuerberge reiten lassen. Wer damit nichts
im Sinn hat, kann hier ein weiteres Mal die typisch lanzarotenische Architektur bestaunen.
Von Uga aus geht es auf den nächsten Berg, die Atalaya de Femés. Sie ist im Süden
von überallher zu sehen und durch ihren Antennenwald nicht zu verwechseln. Auf einem Kammweg nähere
ich mich dem Gipfel und bin rechtzeitig zur Mittagspause oben. Deutlich sieht man Playa Blanca am
südlichen Ende der Rubicon-Ebene liegen, nach Fuerteventura wird es dunstiger. Der Wind ist auch hier
recht ausgeprägt, der Berg ist 609 m hoch.
Als Abstieg wähle ich die Piste nach Femés, dem Bergdorf, auch als "Balkon des Rubicon"
bekannt. Ein Restaurant gleichen Namens gibt es hier tatsächlich, und auch von diesem "Balkon" aus
sieht man gut bis Playa Blanca.
Der Rückweg soll an der Küste entlanggehen. Der Abstieg führt zunächst durch den
Barranco del Higueral. Auf den Aussichtspunkt "Morro de la Loma del Pozo" will ich dann nicht verzichten,
weswegen es noch mal aufwärts geht. Belohnt werde ich mit einer Aussicht, die den anderen
in nichts nachsteht. Zwar nur 324 m hoch, offenbart sich hier wegen der Küstennähe ein tolles
Panorama mit allen Bergen des Südens und der Küste bis Puerto del Carmen und Arrecife.
Nun geht es tatsächlich an die Küste in Gestalt des Playa del Pozo. Von hier nach Playa
Quemada muss ich zur Überwindung der Steilküste auch schon wieder in die Höhe. Der mondäne,
aber künstliche Badeort Puerto Calero hat keine Strände, dafür aber einen gigantischen
Yachthafen und eine Promenade, die keiner benutzt.
Eine längere Pause lege ich daher lieber an der Playa Grande in Puerto del Carmen ein. Und gegen
18.45 Uhr bin ich schließlich zurück im Hotel. Bei rund 42 km und 1400 Höhenmetern habe ich mir
mein Bier redlich verdient. Eine Tour, an die man lange zurückdenkt.
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Vom Flughafen kann man sogar die Innenstadt von Arrecife sehen.
| 14.-15.Tag: Playa de los Pocillos und Rückreise
Der Rest ist schnell erzählt. Ein Tag noch im Hotel und am Strand. Einmal noch schlemmen am Büffet.
Am letzten Tag werden wir um 9.40 Uhr abgeholt und zum Flughafen verfrachtet. Die Schlangen am
Check-In sind riesig lange. Wir haben aber auch genügend Zeit, da der Flug eineinhalb Stunden
Verspätung hat. Ansonsten keine weiteren Vorkommnisse, und das war's mal wieder. Ein schöner
und ereignisreicher Urlaub geht zu Ende. Wir können Lanzarote wirklich nur empfehlen, auch und vor
allem mit Kindern. Wobei natürlich erwähnt werden muss, dass auch viel vom Hotel und seiner
Lage abhängt. Für die Auswahl sollte man sich wirklich Zeit lassen. Wir haben es in dieser
Hinsicht aber gut getroffen.
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