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Reiseberichte

Vulkaninsel Lanzarote
Text und Fotos: Eckart Winkler, Bad Nauheim, http://www.eckart-winkler.de

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Reiseberichte
Allgemeine und touristische Informationen zu Spanien

 

Zweiwöchige Reise mit Kindern - Aufenthalt im Touristenzentrum Puerto del Carmen - Vulkankegel und Lavafelder - Die Kunstwerke des César Manrique - Frühere Hauptstadt Teguise - Wanderung durch die Berge des Südens


Zum Herunterladen: Der Kinderreiseführer Lanzarote!


Reisedaten
Datum der ReiseMärz 2007
Dauer2 Wochen
Bericht online seit16.04.2007
Aktualisiert am16.04.2007
 
Hotel Partner Costa Mar
Unser Hotel ist nett angelegt. Playa de los Pocillos
Der Strand ist nah und breit. Biosfera-Einkaufszentrum
Das Biosfera-Einkaufszentrum in Puerto del Carmen. Lineker's Bar
In Lineker's Bar kann man jedes Sportereignis live
verfolgen.
1.-4.Tag: Anreise und Aufenthalt in Puerto del Carmen
Unsere erste Reise mit zwei Kindern führt uns auf die Kanareninsel Lanzarote. Neben unserer mittlerweile vierjährigen Tochter Rebecca haben wir unsere Luisa dabei, ein knappes halbes Jahr alt. Der Flug ist dementsprechend anstrengend. Wir hatten zwar vorab reserviert, jedoch war die eigentliche Babyreihe bereits vergeben. Insgesamt klappt aber alles ganz gut, und der Transfer vom Flughafen zum Hotel ist ausgesprochen kurz: Nach einer Viertelstunde sind wir da.
Unser Hotel Costa Mar liegt an der Playa de los Pocillos, also außerhalb des Trubels von Puerto del Carmen, des größten Urlaubsortes der Insel. Es gibt hier viele deutsche Gäste.
Die Hotelanlage ist recht nett, die einzelnen Blocks sind um den Pool und das Hauptgebäude herum gruppiert. Bepflanzt mit Palmen auf schwarzem Kies, die Gebäude sind maximal vierstöckig und terrassenförmig. Trotz der ruhigen Lage sind die wichtigsten Einkaufsmöglichkeiten vorhanden, dazu mehrere Autoverleiher. Unser Appartement ist geräumig, neben dem separaten Schlafzimmer gibt es sogar noch einen Trockenraum für die Wäsche. Und über das Essen (wir haben Halbpension) gibt es eigentlich nichts zu meckern.
Die ersten Tage dienen der Erkundung der Gegend. Die Playa de los Pocillos ist ein extrem breiter, natürlicher Strand. Da es hier nicht so viele Hotelanlagen gibt, ist er nie überfüllt. Das ist angenehm und für Kinder gut zum Spielen.
Einmal laufen wir in Richtung Zentrum Puerto del Carmen. Das ist für kleine Kinder eher ungeeignet. Der gesamte Weg führt an der stark befahrenen Uferstraße entlang. Es ist keine autofreie Promenade, wie man sie von anderen Urlaubsorten kennt.
Der Ort Puerto del Carmen selbst ist auch nicht unbedingt attraktiv. Er besteht entlang der Uferstraße hauptsächlich aus Cafés, Restaurants, Supermärkten, Souvenirläden und Autoverleihern; vom Meer sieht man hier eher wenig. Dafür kann man jedes Sportereignis irgendwo live miterleben. Ob Bundesliga, Premier League oder Formel 1, alles wird geboten.
Schön ist der leider zu kurze Abschnitt oberhalb der Playa Grande, der parkähnlich angelegt ist. Das Biosfera-Einkaufszentrum ist irgendwie auch kein Highlight. Wer nach all den Einkaufsmöglichkeiten auf dem Hinweg noch nicht fündig geworden ist, wird hier sicher auch keinen Spaß mehr haben. Es sei denn, das Shopping ist der Urlaubszweck.
Die schönere Promenade ist dann doch die in der anderen Richtung, der Strand heißt hier Playa de Matagorda. Hier ist der Weg wirklich autofrei, und man kann die Kinder mal laufenlassen. Allerdings nimmt der Fluglärm immer mehr zu, je weiter man geht, denn man nähert sich dem Flughafen. Nicht jedermanns Sache, aber auch das kann ja seinen Reiz haben (s.u.). Und man kann hier gut joggen. Wenn nur der starke Gegenwind nicht wäre...
Jardin de Cactus
Der Kaktusgarten: Hier sind Kakteen-Fans richtig. Jardin de Cactus
Kakteen in allen Größen und Formen. Blick auf La Graciosa
Am Mirador del Rio hat man diese fantastische
Aussicht. Haria
Haria liegt im Tal der 1000 Palmen. Monumento al Campesino
Das Monumento al Campesino ist der Landbevölkerung
gewidmet.
5.Tag: Jardin de Cactus - Mirador del Rio - Haria
Für insgesamt fünf Tage sind wir mit dem Mietwagen unterwegs. Dabei lassen sich schon einmal viele allgemeine Eindrücke der Insel sammeln. Auffallend sind mal wieder die vielen Verkehrskreisel, wie auf anderen spanischen Inseln auch. Dann natürlich die Vulkankrater, über die ganze Insel verteilt. Und die überaus spärliche Vegetation. Zwei Windspiele des Inselkünstlers Manrique sehen wir, aufgestellt in der Mitte von Kreiseln.
Erster Haltepunkt an diesem Tag ist der Kaktusgarten in der Nähe des Ortes Guatiza. Als erstes fällt hier der künstliche Kaktus vor dem Eingang auf. Er stammt ebenfalls von Manrique, wie auch der ganze Kaktusgarten von ihm geplant ist. Der Eintritt beträgt 5 Euro, darin ist allerdings ein Getränk enthalten.
Der Kaktusgarten ist dem Inneren eines Vulkankraters nachempfunden - oder eines Amphitheaters, je nach Sichtweise. Die einzelnen Terrassen sind aus schwarzem Basalt angelegt, in der Mitte führen Wege zwischen den verschiedenartigsten Kakteen hindurch. Drei kleine Teiche lockern das ganze auf, selbst die Toiletten sind im selben Stil gehalten. Die Getränke nehmen wir auf der Terrasse mit schönem Blick über die Anlage ein.
Der Kaktusgarten ist auf jeden Fall einer der ganz großen Höhepunkte der Insel und des Schaffens von César Manrique - erst recht, wenn man Kakteen-Fan ist.
Weiter geht es in den hohen Norden, und zwar zum Mirador del Rio. Auch dieser ein Werk von Manrique, der hier eine Kneipe in den Fels hat hauen lassen - oder ein Teehaus, wenn man es so sehen will. Ein fantastischer Blick auf die kleinere Insel La Graciosa inbegriffen. Auch hier ist im Eintrittspreis ein Getränk enthalten. Auf den Besuch verzichten wir mit Blick auf die Kinder. Die Aussicht auf La Graciosa ist dann auch von der Straße aus zu bewundern - Fantastisch.
Zur Rückfahrt nach Süden nehmen wir die Straße an der Steilküste, es geht tief hinab. Im Tal liegt Haria, ein netter Ort. Und genauer handelt es sich um das Tal der 1000 Palmen. Zwar hat sie wohl niemand gezählt. Fest steht aber: Es gibt nirgends sonst auf der Insel so viele davon. Südlich steigt die Straße wieder an, und wir genießen die Ausblicke.
Letzter Stop am Monumento al Campesino. Und schon wieder fällt der Name Manrique, der dieses Kunstwerk aus ausgedienten Wasserbehältern gestaltet und es der Landbevölkerung gewidmet hat.
Über San Bartolomé fahren wir zurück ins Hotel.
Salinen von Janubio
Die Salinen von Janubio: Hier wird noch immer Salz
gewonnen. Los Hervideros
Los Hervideros: Wilde Natur aus Lava und Wasser. El Golfo
El Golfo bietet einen schönen schwarzen Strand und
eine bekannte grüne Lagune. Playa Blanca
Playa Blanca ist das Urlaubszentrum im Süden der Insel.
6.Tag: Salinas de Janubio - Los Hervideros - El Golfo - Playa Blanca
Ein Tag im Südwesten der Insel. Eigentlich wollen wir mit El Golfo anfangen, wegen fehlender Beschilderung landen wir jedoch zuerst bei den Salinen von Janubio. Vom Aussichtspunkt hat man einen guten Blick.
Weiter geht die Fahrt durch ausgedehnte Lavafelder. Nach kurzer Zeit erreichen wir Los Hervideros. Hier ist bei den letzten Vulkanausbrüchen die Lava bis ins Meer geflossen und hat bizarre Gesteinsformationen hinterlassen. Nicht zuletzt werden diese täglich durch das Meer neu geformt. Es gibt hier einen offiziellen Haltepunkt mit großem Parkplatz für die Touribusse und asphaltierten Wegen. Hier ist man allerdings selten allein.
Genauso interessant sind andere inoffizielle Parkplätze mit Trampelpfaden in Richtung Meer. Auch hier hat man eine Menge schöner Ausblicke auf das Meer und die zerklüftete Küste, und außerdem hat man seine Ruhe.
Der Höhepunkt der Tages ist El Golfo mit seinem schwarzen Strand und der grünen Lagune. Vom südlich gelegenen Parkplatz führt ein asphaltierter Weg hinunter, so dass wir den Kinderwagen mitnehmen können. Es gefällt uns hier so gut, dass wir über zwei Stunden bleiben. Luisa schläft im Schatten, und Rebecca spielt im Sand.
Der Strand ist bekannt für seine Olivin-Steine, die man hier regelmäßig finden kann. Olivin ist ein Halbedelstein, und oft ist er hier von Lava umschlossen. Viele Leute sieht man hier suchen, und auch wir werden fündig.
Da wir nun schon in der Gegend sind, machen wir noch den Abstecher nach Playa Blanca, den südlichsten der drei Urlaubsorte der Insel. Sehr begeistert sind wir allerdings nicht. Eine wahnsinnige Bautätigkeit ist zu beobachten, natürliche Strände gibt es nicht, und ein Ortszentrum ist auf die Schnelle auch nicht auszumachen.
Recht nett ist der neue Yachthafen Marina Rubicon, aber auch ein bißchen steril. Von der Kaimauer hat man einen schönen Blick nach Fuerteventura.
Für die Rückfahrt wählen wir eine andere Strecke. Sie führt vorbei an den Ajaches-Bergen hoch ins Bergdorf Femés und von dort weiter nach Puerto del Carmen. Sicher die schönere Variante.
Teguise
Weiß und grün: Klassische Farbkombination in Teguise. Teguise
Im Mittelpunkt der früheren Inselhauptstadt Teguise steht
San Miguel. Kastell Santa Barbara
Und vom Kastell Santa Barbara hat man einen tollen
Blick auf die Stadt. Famara-Strand
Der Famara-Strand wird immer wieder als Geheimtipp
gehandelt.
7.Tag: Teguise - Playa Famara - La Santa
In der früheren Inselhauptstadt findet am Sonntag der Markt statt. Er ist mittlerweile sehr touristisch, von überall kommen Busse an diesem Tag hierher gefahren. Wir wollen Teguise auch sehen, aber nicht am Sonntag. Daher haben wir uns die Stadt für heute vorgenommen, es ist Samstag.
Den Rundgang unternehmen wir separat, weil wir Rebecca nicht vom Spielplatz wegbekommen. Der befindet sich neben dem Platz, an dem morgen der Markt stattfindet. Es ist herrlich ruhig. Kaum zu glauben, dass sich morgen mindestens die Hälfte aller auf der Insel anwesenden Touristen hier treffen wird.
Wir sehen die Kirchen San Miguel und San Francisco, das Teatro Municipal sowie viele andere namenlose Gebäude, alle in den typischen Farben weiß mit blauen, grünen oder braunen Türen und Fenstern. Ein wirklich schöner Ort, erwähnenswert auch die alte Windmühle oberhalb des Platzes.
Den Abschluss unseres Besuchs bildet die Fahrt auf den Berg zum Kastell Santa Barbara. Der Blick von oben auf Teguise ist toll. Allerdings wird bereits um 15 Uhr die Zufahrtstraße geschlossen, so dass wir wieder runter müssen. Gerade noch geschafft!!
Nun geht es an die Westküste zum Playa de Famara. Ein Strand, der vor allem von Einheimischen besucht wird. Hier gibt es tolle Wellen, des Atlantiks würdig. Und alles zu Füßen des gewaltigen Famara-Kliffs. In fast jedem Reisefüher wird dieser Strand als Geheimtipp gehandelt. So geheim ist er aber dann aber doch nicht...
Das danebenliegende Dorf Caleta de Famara wirkt recht ursprünglich. Jetzt am Wochenende sind die Kneipen voll, ein schöner Platz.
Zur Rückfahrt schlagen wir noch den Bogen über La Santa mit seinem Sporthotel. Ist schon lustig, hier die Massen joggen zu sehen. Dabei sind wirklich nicht nur Spitzensportler zu sehen, sondern auch viele Hobbysportler.
Über Tinajo und Mancha Blanca fahren wir wieder durch Lava, streifen kurz die Weingegend La Geria und gelangen über Mácher zurück ins Hotel.
Jameos del Agua
Jameos del Agua: In diesem unterirdischen See
befinden sich die blinden Albino-Krebse. Jameos del Agua
So einen Pool möchte man wohl gerne zu Hause haben. Strand bei Orzola
An diesen Strand in der Nähe von Orzola kommen nur
wenige Touristen.
8.Tag: Jameos del Agua - Orzola
An diesem Tag wollen wir wieder ein bißchen mehr Bekanntschaft mit César Manrique schließen. Erstes Ziel ist die Höhle Jameos del Agua im Nordosten. Die Höhle gehört zu einem größeren Höhlensystem, das durch Lavafluss entstanden ist. Während die Lava an der Oberfläche bereits erkaltet war, ist sie darunter noch weitergeflossen und hat diese weitläufigen Höhlen gebildet.
Die Hauptattraktion bei der Jameos del Agua ist aber der unterirdische See mit den blinden Albinokrebsen. Diese Krebse leben normalerweise in der Tiefsee. Man nimmt an, dass sie durch ein Seebeben in diesen Höhlensee gelangt sind. Der gesamte Komplex wurde von Manrique künstlerisch gestaltet, dadurch wurde eine Touristenattraktion geschaffen.
Mit Kinderwagen lässt sich die Höhle nicht begehen, daher muss Luisa diesmal in den Tragesack. Gleich führt eine Treppe nach unten, und man befindet sich in einer großen, halboffenen Höhle, die als Restaurant hergerichtet ist. Noch weiter unten gelangen wir zu dem erwähnten See, die Krebse sind zahlreich und lassen sich gut beobachten.
Die Höhle mit dem unterirdischen See ist nach beiden Seiten offen, am Ende führt eine Treppe wieder nach oben. Und plötzlich steht man vor einem Swimming-Pool mit Palmen. Größer könnte der Gegensatz nicht sein. Eben noch die Naturwunder in Form von Höhle und seltenen Krebsen, nun eine künstliche Urlaubswelt. Das ist sicher auch ein bißchen kitschig, zudem darf man als Besucher gar nicht darin schwimmen.
Der Konzertsaal, ebenfalls in eine Höhle gebaut, ist leider wegen Renovierung geschlossen. Dafür ist die hier ebenfalls zu besichtigende Ausstellung zum Thema Vulkanismus höchst interessant. Hier sollte man sich durchaus ein bißchen Zeit nehmen.
Unser nächstes Ziel ist Orzola, der nördlichste Ort der Insel. Von hier gehen die Schiffe zur Nachbarinsel La Graciosa, und es gibt viele Fischrestaurants. Ansonsten hat der Ort wenig zu bieten, und es sind wenige Touristen da.
Die Tour beschließen wir an einem Strand, wenige Kilometer von Orzola entfernt. Zahlreiche Felsen im Wasser sorgen hier für eine räumliche Gliederung des Strandes und des Wassers. Die natürlichen Becken und Lagunen sind meist auch über Sand zugänglich. Wellen gibt es so gut wie keine. Ideal für Kinder. Eine Stunde halten wir uns hier auf und fahren dann auf dem schnellsten Weg zurück ins Hotel.
Timanfaya-Nationalpark
Felsformationen im Timanfaya-Nationalpark. Timanfaya-Nationalpark
Und der Überblick über die Feuerberge. Timanfaya-Nationalpark
Der Ranger demonstriert den Wasser-Trick.
9.Tag: Timanfaya-Nationalpark
Der Timanfaya-Nationalpark liegt im Südosten der Insel. Es ist die Gegend, in der im 18. und 19. Jahrhundert die letzten Vulkanausbrüche mehrere Dörfer unter sich begraben haben. Teilweise wird er als größte Sehenswürdigkeit der gesamten Kanaren bezeichnet, mindestens aber von Lanzarote.
Der Park darf nicht mit dem eigenen Wagen erkundet werden. Bald nach dem Eingang trifft man daher auf einen Parkplatz. Dort muss man in einen Bus umsteigen, der die spektakuläre Route durch die "Feuerberge" fährt. Erläuterungen vom Band gibt es auf spanisch, englisch und deutsch. Es gibt zwar mehrere Fotostopps an besonders schönen Aussichtspunkten, aussteigen darf man aber nicht.
Nach Ende der Tour absolvieren wir noch das restliche Pflichtprogramm. Ein Park-Ranger demonstriert, wie heiß die Erde hier noch immer ist. In ein Loch wirft er Stroh, nach kurzer Zeit geht es in Flammen auf. In ein anderes Loch schüttet er Wasser, nach kurzer Zeit verpufft es schlagartig, ähnlich einem Geysir. Das nebenstehende Restaurant wurde von Manrique aus feuerfesten Materialien erbaut. Gegrillt wird auf einem Naturgrill aus Erdwärme.
Ein Besuch im Park ist insgesamt schon lohnend, wenn man sich auch wünschen würde, ihn auf eigene Faust erkunden zu können. Das ist mit Blick auf das empfindliche Ökosystem jedoch nicht gestattet, und das ist zu respektieren. Die Vorführungen am Restaurant klingen ein bißchen nach Hokuspokus, haben jedoch ihren wissenschaftlichen Hintergrund.
Für den Rückweg haben wir uns einen Besuch in Playa Quemada vorgestellt. Leider müssen wir feststellen, dass der Strand dort ein steiniger ist. Über einen Fußweg ist zwar ein Sandstrand zu erreichen, mit Kindern ist das aber wieder schwierig. So fahren wir also schon etwas früher zum Hotel, dort haben wir einen Sandstrand direkt vor der Haustür.
Plane Spotting
Plane Spotting: Das Flugzeug im Anflug. Plane Spotting
Und direkt über mir. Plane Spotting
Und noch einmal.
10.-12.Tag: Playa de los Pocillos und 'Plane Spotting'
Nach Abgabe des Mietwagens verbringen wir drei eher geruhsame Tage im Hotel und in der Nähe. Einmal wandern wir mit der ganzen Familie zum Flughafen. Das ist zwar nicht sehr weit, mit den Kindern dann doch ein Halbtagesausflug.
Im Vorfeld hatte ich von dem mir bis dato unbekannten Hobby des "Plane Spottings" erfahren, was ich dann auch mal ausprobieren wollte. Der Flughafen hier eignet sich wie kaum ein anderer dazu. Und wenn man an der Rollbahn ankommt, stehen tatsächlich immer zahlreiche Leute hier und warten auf die meist landenden Flieger.
Und so geht's: Man stellt sich unterhalb der Einflugschneise hin und wartet. Durch das ins Wasser gebaute Gerüst ist sie deutlich zu erkennen. Dann lässt man die Flieger auf sich zukommen. Wenn sie direkt über einem sind, drückt man auf den Auslöser des Fotoapparats. Wenn man das Hobby ganz ernst betreibt, kann man die Resultate auf den einschlägigen Internetseiten veröffentlichen.
Ein bißchen mulmig ist einem beim ersten Mal schon zumute, wenn die Maschinen auf einen zukommen. Auch der Geräuschpegel ist nicht zu verachten. Bei landenden Maschinen ist es auszuhalten, bei startenden Fliegern sollte man Ohrenstöpsel nicht vergessen. Aber auf Lanzarote kommen die Flugzeuge meist vom Meer, d.h. man sieht sie an dieser Stelle meist landen.
Montaña de Guardilama
Auf der Montaña de Guardilama befindet sich kein
Gipfelkreuz. Weinbau La Geria
Der Weinbau in La Geria ist auch eine küstlerische
Angelegenheit. Femés
Ein nettes Bergdorf ist Femés. Küste mit Blick in Richtung Puerto del Carmen
Schöner Blick bis nach Puerto del Carmen.
13.Tag: Wanderung
Heute ist Wandertag für mich, der Rest der Familie bleibt im Hotel. Ich habe mir eine längere Strecke vorgenommen und starte bereits um 7 Uhr. Das Frühstück bekomme ich freundlicherweise in Form eines Lunchpaketes. Rührei und Kaffee sind zwar nicht dabei, aber ein netter Service des Hotels.
Meine erste Strecke führt durch das erwachende Puerto del Carmen zum Biosfera-Einkaufszentrum und weiter entlang der Landstraße nach Mácher. Keine schöne Strecke zu Beginn, aber was Besseres gibt es nicht, um in die Berge zu kommen. Mein Wanderführer kennt auch nichts.
In Mácher beginnt die nächste Teilstrecke auf die Montaña de Guardilama. Eigentlich nur ein Hügel, für Lanzarote ein Berg. Denn auf der Insel geht es nirgendwo viel höher als diese 603 m. Die Aussicht von hier ist schön, nach Süden scheint das Wetter noch nicht das beste. Und hier auf dem Gipfel ist der Wind so stark, dass ich nur ein Pausenbrot lang bleibe.
Der weitere Weg Richtung Uga ist sehr zu empfehlen. Man kommt hier durch die berühmten Weinbaugebiete von La Geria und sieht die kunstvoll angelegten halbrunden Mäuerchen mit den Weinpflanzen darin aus allernächster Nähe und in allen denkbaren Variationen.
Auch Uga ist ein recht sehenswertes Dorf. Bekannt ist es als Dorf der Kameltreiber, die die Touristen gegen eine ansehnliche Gebühr auf ihren Tieren durch die Feuerberge reiten lassen. Wer damit nichts im Sinn hat, kann hier ein weiteres Mal die typisch lanzarotenische Architektur bestaunen.
Von Uga aus geht es auf den nächsten Berg, die Atalaya de Femés. Sie ist im Süden von überallher zu sehen und durch ihren Antennenwald nicht zu verwechseln. Auf einem Kammweg nähere ich mich dem Gipfel und bin rechtzeitig zur Mittagspause oben. Deutlich sieht man Playa Blanca am südlichen Ende der Rubicon-Ebene liegen, nach Fuerteventura wird es dunstiger. Der Wind ist auch hier recht ausgeprägt, der Berg ist 609 m hoch.
Als Abstieg wähle ich die Piste nach Femés, dem Bergdorf, auch als "Balkon des Rubicon" bekannt. Ein Restaurant gleichen Namens gibt es hier tatsächlich, und auch von diesem "Balkon" aus sieht man gut bis Playa Blanca.
Der Rückweg soll an der Küste entlanggehen. Der Abstieg führt zunächst durch den Barranco del Higueral. Auf den Aussichtspunkt "Morro de la Loma del Pozo" will ich dann nicht verzichten, weswegen es noch mal aufwärts geht. Belohnt werde ich mit einer Aussicht, die den anderen in nichts nachsteht. Zwar nur 324 m hoch, offenbart sich hier wegen der Küstennähe ein tolles Panorama mit allen Bergen des Südens und der Küste bis Puerto del Carmen und Arrecife.
Nun geht es tatsächlich an die Küste in Gestalt des Playa del Pozo. Von hier nach Playa Quemada muss ich zur Überwindung der Steilküste auch schon wieder in die Höhe. Der mondäne, aber künstliche Badeort Puerto Calero hat keine Strände, dafür aber einen gigantischen Yachthafen und eine Promenade, die keiner benutzt.
Eine längere Pause lege ich daher lieber an der Playa Grande in Puerto del Carmen ein. Und gegen 18.45 Uhr bin ich schließlich zurück im Hotel. Bei rund 42 km und 1400 Höhenmetern habe ich mir mein Bier redlich verdient. Eine Tour, an die man lange zurückdenkt.
Flughafen
Vom Flughafen kann man sogar die Innenstadt von
Arrecife sehen.
14.-15.Tag: Playa de los Pocillos und Rückreise
Der Rest ist schnell erzählt. Ein Tag noch im Hotel und am Strand. Einmal noch schlemmen am Büffet. Am letzten Tag werden wir um 9.40 Uhr abgeholt und zum Flughafen verfrachtet. Die Schlangen am Check-In sind riesig lange. Wir haben aber auch genügend Zeit, da der Flug eineinhalb Stunden Verspätung hat. Ansonsten keine weiteren Vorkommnisse, und das war's mal wieder. Ein schöner und ereignisreicher Urlaub geht zu Ende. Wir können Lanzarote wirklich nur empfehlen, auch und vor allem mit Kindern. Wobei natürlich erwähnt werden muss, dass auch viel vom Hotel und seiner Lage abhängt. Für die Auswahl sollte man sich wirklich Zeit lassen. Wir haben es in dieser Hinsicht aber gut getroffen.

 

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