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Höhepunkte Zyperns
Text und Fotos: Eckart Winkler, Bad Nauheim, http://www.eckart-winkler.de
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Allgemeine und touristische Informationen zu Zypern

 

Larnaca - Hauptstadt Nikosia - Troodos-Gebirge - Limassol, Stadt der Keltereien - Paphos - Wildromantische Akamas-Halbinsel

 
Die Lazarus-Kirche Die Lazarus-Kirche in Larnaca.
Ein Blickfang in der Innenstadt, begonnen schon im 10.Jhdt. von Kaiser Leo IV. Namensgeber ist der von Jesus zum Leben wiedererweckte Lazarus. Seine Reliquien befinden sich allerdings nicht mehr hier, sie wurden noch von Leo nach Konstantinopel entführt, später nach Marseille. Die Kirche teilte nicht das Schicksal so vieler anderer auf Zypern, nämlich die Umwandlung in eine türkische Moschee. Grund: Die Christen zahlten ein hohes "Lösegeld" für den Erhalt. Beachtenswert in Larnaca sind auch die Ausgrabungen der antiken mykenischen Stadt Kition. Besichtigt werden kann allerdings nur der Bereich II. Wer sich für Antiquitäten interessiert, sollte die Pierides-Sammlung besuchen. Dieses, auf einen zypriotischen Gelehrten des 19.Jhdts. zurückgehende Museum zeigt Kunstwerke von der ganzen Insel.
Hala Sultan Tekke Am Salzsee von Larnaca liegt die Moschee Hala Sultan Tekke.
Eine Verwandte Mohammeds soll hier begraben sein. Und zwar soll es sich um Umm Haram handeln, die ihren Gatten während der arabischen Invasion hier begleitete. Beim Sturz vom Esel brach sie sich den Hals. Man findet hier auch das Grab von Chadija, der Großmutter des früheren Königs Hussein von Jordanien. Ansonsten ist das Innere eher schlicht. Auf den Wiesen der Umgebung blühen im Frühjahr viele wilde Orchideen. Eine besondere Attraktion ist der Salzsee, an dessen Ufer die Moschee liegt. Er wird durch Sickerwasser aus dem nahen Mittelmeer im Winter stets gefüllt, trocknet spätestens im Sommer aber wieder aus. Das zurückbleibende Salz dient auch heute noch zur Deckung des Salzbedarfs der Zyprioten. Im Winter halten sich im und am See ungezählte Flamingos auf, ein sehenswertes Bild.
Panagio Angeloktisti Die Kirche Panagio Angeloktisti in Kiti.
Sicher einer der Höhepunkte aus kunsthistorischer Sicht ist diese orthodoxe Kirche in der Nähe von Larnaca. Sie stammt aus dem 11. und 12.Jhdt. und enthält Mosaike aus dem 6.Jhdt. Ansonsten ist in Kiti allerdings nicht sehr viel los. Es ist ein kleiner Ort, in dem fast ausschließlich Einheimische leben. In der Nähe, vor allem bei Kap Kiti entstehen zur Zeit einige Feriensiedlungen. Bis jetzt ist auch der öffentliche Personenverkehr nicht sehr ausgeprägt, so daß man Kiti vermutlich nur im Rahmen eines gebuchten Ausflugs besichtigen wird.
Stadtmauer Nikosia Die Stadtmauer in Nikosia.
Die gesamte Innenstadt der Hauptstadt Nikosia ist von einer komplett erhaltenen Stadtmauer umgeben. Durchquert wird die Innenstadt allerdings von der "Green Line", der man fast überall begegnet. Denn Nikosia ist eine geteilte Hauptstadt. Der Süden gehört den griechischen Zyprioten, der Norden der Stadt ist wie der gesamte Norden der Insel seit 1974 von den Türken besetzt. Außer der Mauer mit ihren Stadttoren ist im griechischen Teil der Erzbischöfliche Palast mit der Kathedrale sehenswert. Sicher eine der kleinsten Kathedralen der Welt ist sie, im Inneren aber über und über mit Ikonen und Malereien geschmückt. Keinesfalls verpassen! Wer noch Zeit hat, geht ins Archäologische Museum, wohl das bedeutendste Museum der Insel.
Erzbischof Makarios Der Staatsgründer, Erzbischof Makarios, wird noch heute verehrt.
Diese Statue befindet sich am Erzbischöflichen Palast in Nikosia. Aber sie ist nur eine unter vielen. Immerhin war Makarios maßgebend für die Gründung der unabhängigen Republik Zypern. Und das dankt man ihm noch heute. Sein Leben verlief alles andere als ruhig: 1950 Ernennung zum Bischof, bald darauf politisches Engagement für ein unabhängiges Zypern (bislang britische Kronkolonie). 1956-57 im Exil, 1960 dann tatsächlich die Unabhängigkeit. Doch lange ging es nicht gut, zu gegensätzlich waren offenbar die Interessen der teils griechischen, teils türkischen Bevölkerung. 1974 marschierte das türkische Militär ein und besetzte einen großen Teil des Nordens der Insel. Ein Zustand, der bis heute andauert. Makarios überlebte das nicht lange, er starb 1977.
Omodos Der Weinort Omodos im Troodos-Gebirge hat den schönsten Marktplatz der Insel und viele gepflegte Häuschen.
Aus kunsthistorischer Sicht ist wohl das Kloster des Heiligen Kreuzes am sehenswertesten. Ein Splitter des Jesus-Kreuzes soll hier aufbewahrt werden. Interessant ist aber auch die riesige Weinpresse, deren Besichtigung man mit einer Weinprobe verbinden kann. Ausklingen lassen sollte man seinen Besuch aber auf jeden Fall mit einem gemütlichen Bummel durch die engen Gassen. Hier gibt es immer schöne Häuschen oder eine Weinstube zu entdecken. Omodos ist bei weitem nicht der einzige Weinort der Gegend. Gekeltert wird aber meist nicht hier, sondern in den großen Keltereien an der Küste, vor allem in Limassol.
Kykko-Kloster Das Kykko-Kloster im Troodos-Gebirge.
Das Troodos-Gebirge ist reich an orthodoxen Klöstern. Das bekannteste aber ist das Kykko-Kloster. Es wird von der Bevölkerung gerne für Taufe und Hochzeit gewählt, welche vor allem am Wochenende gehäuft stattfinden. Nur in der Klosterkirche gibt es noch wirklich alte Ikonen und Gemälde, die Malereien in den anderen Gebäuden und den Innenhöfen sind neueren Datums. Beachtenswert ist dabei vor allem das langgestreckte Mosaik auf der Empore im ersten Innenhof. Der spätere Erzbischof Makarios trat als Zwölfjähriger in das Kloster ein und hatte zeitlebens eine enge Bindung zu ihm. Als Grabstätte hat er sich daher den Gipfel eines nahegelegenen Berges gewählt. Diese wird noch immer von zwei Soldaten rund um die Uhr bewacht, sie kann aber besichtigt werden.
Orthodoxer Priester Aus dem Alltagsleben nicht wegzudenken: Orthodoxe Priester.
Die griechischen Zyprioten gehen überwiegend dem griechisch-orthodoxen Glauben nach, andere Glaubensrichtungen sind in der Minderheit. Eine orthodoxe Kirche sieht ganz anders aus als eine katholische oder evangelische, vor allem im Inneren. So ist der Altarraum durch eine Art Chorschranke von dem übrigen Kirchenraum völlig abgetrennt. Anders als bei uns gibt diese den Blick auf den Altarraum nicht frei, der Altarraum ist den Priestern vorbehalten. Und diese Chorschranke ist normalerweise bis zur Decke mit Ikonen geschmückt. Daß die unteren Ikonen teilweise etwas abgenutzt erscheinen, hängt mit einem alten Brauch zusammen: Die Kirchenbesucher küssen alle Heiligenbilder in Reichweite bei jedem Kirchenbesuch, das kann man auch auf Zypern jederzeit beobachten.
Limassol Die Uferpromenade in Limassol.
An Sehenswürdigkeiten hat die zweitgrößte Stadt des Landes wenig zu bieten. Historisch zu nennen sind lediglich die Zitadelle und der Alte Hafen. Dafür verfügt sie über Einkaufsmöglichkeiten. Im Sommer verspricht die Uferpromenade meist eine leichte Brise und damit willkommene Abkühlung. Die meisten Besucher nehmen an einer Weinprobe teil, denn hier haben sich die größten Keltereien versammelt. Zyprische Spezialität ist der Commandria, dem Sherry ähnlich. Einen Salzsee gibt es in der Nähe und ungezählte Orangenplantagen. Für Ausflüge in die Umgebung bieten sich die Burg von Kolossi und die Ausgrabungsstätte Kourion an. Hier findet man ein (allerdings komplett wiedererichtetes) römisches Theater, eine Agora und ein paar Mosaike. Mit den Ausgrabungen in Paphos können diese allerdings nicht mithalten.
Aphrodite-Felsen Der Aphrodite-Felsen in der Nähe von Paphos: Hier soll Aphrodite dem Meer entstiegen sein.
Die Geburt der Venus: Ein in der Malerei aller Jahrhunderte tausendfach verwendetes Motiv, am berühmtesten in Szene gesetzt von Boticelli. Auf griechisch heißt Venus Aphrodite, und hier soll die Geburt also stattgefunden haben. Was auch immer man von solchen Legenden halten mag, malerisch ist dieser Blick auf jeden Fall. Bei allen Tagestouren und Rundreisen gehört dieser Aussichtspunkt daher zum Standardprogramm, und entsprechend voll kann es daher in der Saison werden.
Pyramos und Thisbe Pyramos und Thisbe: Paphos ist berühmt für seine Mosaike.
Eine solche Anzahl römischer Mosaike findet man kaum noch einmal an Originalstätte, höchstens in einem Museum. So genießen die Mosaike aus Paphos Weltruhm. Und längst ist nicht alles ausgegraben, die Restaurationsarbeiten dauern an. Allerdings stand hier kein Palast, nein, es waren alles Wohnhäuser reicher Römer, die ihre Fußböden mit Mosaiken schmückten. Die prachtvollsten sind das Haus des Dionysos, das Haus des Orpheus, das Haus der Vier Jahreszeiten und das Haus des Theseus. Von den Häusern sind allerdings nur noch die Grundmauern erhalten. Die Häuser selbst sind durch Neubauten ersetzt worden, die die Mosaike vor Wettereinflüssen schützen sollen.
Königsgräber Die Königsgräber in Paphos.
Ungezählte Felsengräber auf einem riesigen Areal, das sind die Königsgräber von Paphos. Ob hier wirklich Könige begraben sind, ist zweifelhaft. Jedenfalls sind sie teilweise sehr groß und prunkvoll, daß nur Könige dort begraben sein können. So zumindest dachte man bei der Namensgebung. Nur die wichtigsten der Gräber sind bisher katalogisiert und erforscht, viele noch nicht einmal ausgegraben. Paphos hat aber noch mehr zu bieten: Zum Beispiel die Katakomben. Direkt darüber findet man einen Feigenbaum, der über und über mit Tüchern behängt ist. Jedes steht für eine Fürbitte. Weiter die "Burg der 40 Säulen" (Saranta Kolones). Die Chrisopolitissa-Kirche mit zahlreichen Säulen und Mosaiken. Der Hafen wird vom Fort beherrscht. Sehenswert auch die Kirche Agia Paraskevi im Nachbarort Geroskipou mit fünf Kuppeln und Ausmalung mit Szenen aus dem Leben Jesu.
Die Avakas-Schlucht Wildromantische Avakas-Schlucht auf der Halbinsel Akamas.
Die Akamas-Halbinsel im äußersten Westen der Insel ist ein Naturschutzgebiet. Deshalb bietet sich z.B. eine Fahrradtour von Paphos aus an. Auf dem Weg dahin kann man einige interessante Stops einlegen. Zum Beispiel in Lampa die Ausgrabungen einer frühen zypriotischen Kultur (3850-2670 v.Chr.) und die Kunstschule mit einer Vielzahl obskurer Objekte im Garten. Dann natürlich ein Badestop an der Coral Bay und die Kirche und Siedlung Agios Georgios. Dies ist auch die letzte Station vor der "Wildnis", bevor man rechts zur Avakas-Schlucht abbiegt. Mountain Bikes sind eigentlich ein Muß, in die Schlucht selbst kann man sie leider nicht mitnehmen, da man ständig durchs Wasser laufen muß. Auf jeden Fall ein Erlebnis!

 

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