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Trekking in Nordthailand
Text und Fotos: Eckart Winkler, Bad Nauheim, http://www.eckart-winkler.de
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Allgemeine und touristische Informationen zu Thailand

 

Wanderungen durch den Urwald - Übernachtung in Dörfern der Bergvölker - Elefantenritt - Rafting auf Bambusflößen

Dauer: Drei Tage


Erster Tag: Anreise, Mork-Fah-Wasserfall, Duet Hot Springs, Erste Wanderung

Startpunkt fast jeder Trekkingtour in Nord-Thailand ist Chiang Mai, die nördliche Metropole des Landes. Zwölf Personen haben sich zu einer Gruppe zusammengefunden. Mit Geländewagen fahren wir los, die Richtung ist Nordwest. Im einem Dorf noch ein Zwischenstop. Cola, Fanta, Sprite, wohin man blickt. Auch an Soja-Soße, Gemüse und Hühnchen herrscht kein Mangel.
Mork-Fah-Wasserfall
Erfrischung im Urwald:
Der Mork-Fah-Wasserfall


Die Tour-Leitung kauft ein. Denn die nächsten Tage werden wir wohl kaum auf einen Supermarkt treffen. Und schon beginnt das Gebirge. In Serpentinen gewinnen wir an Höhe. Der nächste Halt zur Mittagszeit an einem Rastplatz.

Sehr beliebt scheint er zu sein, denn es sind noch andere Gruppen da. Die Attraktion ist der Mork-Fah-Wasserfall. Aus 30 m Höhe stürzt das Wasser in einen kleinen Teich. Das Baden erfrischt, doch der Wasserfall reißt einen fast um.

Zum Mittagessen erhalten wir Reis mit Gemüse, leider in Schaumstoff verpackt. Und zum Nachtisch alles, was die lokalen Obstkörbe so hergeben: Ananas, Melone, Papaya, usw.

Weiter fahren wir mit dem Wagen, und endlich kommen wir am Ausgangspunkt der Wanderung an. So richtig los geht es allerdings immer noch nicht. Denn wir sind hier bei den Duet Hot Springs, und die sollen wir noch besichtigen. Mit 91 Grad kommt das Wasser hier fast kochend aus der Erde. Ähnlich wie bei Geysiren sprudelt es nach oben, nur nicht ganz so hoch. Das heiße Wasser fließt in einem Bach abwärts, und angeblich soll man weiter unten schön baden können, wo der heiße Bach mit einem kalten zusammenfließt und eine angenehme Temperatur hergestellt wird.

Und endlich dürfen wir loswandern. Steil geht es gleich nach oben. Es handelt sich hier um Mischwald, gar nicht unähnlich unserem mitteleuropäischen. So richtig im Dschungel fühlt man sich nicht, aber das Wandern macht Spaß.
Duet Hot Springs
Vorsicht heiß: Die Duet Hot Springs
sind bis zu 91 Grad warm


Nach eineinhalb Stunden erreichen wir ein Dorf. Und, wie wir erfahren, ist das schon das Tagesziel. Tja, ein bißchen mehr Trekking hätte es ja sein dürfen. Aber wir stehen ja noch am Anfang.

Wir bekommen unsere Hütte zugewiesen. Sie steht auf Stelzen, wie alle anderen Hütten auch. Vor dem Betreten müssen wir unsere Schuhe ausziehen. Innen ist alles mit Bastmatten belegt, einen einzigen Raum gibt es, in dem die gesamte Gruppe übernachten soll. Für jeden sind drei Decken vorgesehen, Matratzen gibt es nicht. So ist das eben, die Dorfbewohner werden es auch nicht bequemer haben. Und wenn man schon in solch einem Dorf übernachten will, muß man sich den Sitten eben anpassen.

Ein jeder sucht sich also einen Schlafplatz, breitet eine Decke aus, um sein Revier abzustecken. Später wird es nämlich dunkel sein, elektrisches Licht gibt es nicht.

Wir befinden uns in einem Dorf der Karen. Dies ist ein Bergvolk, das von der Kultur her mit den Thais überhaupt nichts zu tun hat. Die Karen stammen wie einige andere Bergvölker aus Südchina, seit Jahrhunderten pendeln sie zwischen Burma und Thailand hin und her. So richtig anerkannt wurden und werden sie in keinem dieser Länder, wenn auch in den letzten Jahrzehnten zumindest von der Seite Thailands gewisse Besserungen zu beobachten sind. Daß solche Trekking-Touren überhaupt möglich sind, ist ein Indiz dafür.
Banane
Bananenpflanzen im Urwald


Natürlich erhebt sich die Frage, ob es vertretbar ist, eine solche Tour mitzumachen. Immerhin haben diese Bergvölker über Jahrhunderte ihre eigene Kultur bewahrt. Und diese ist ja wohl zumindest gefährdet, wenn ungezählte Reisegruppen nun mit Fotoapparat und Videokamera in die Dörfer einfallen und die Bewohner wie Sehenswürdigkeiten betrachten.

Ein anderer Aspekt ist die traditionelle Lebensweise der Bergvölker. Diese betreiben seit Jahrhunderten nämlich die sog. "Brandrodung". D.h. sie brennen Teile des Waldes ab, um Flächen für die Landwirtschaft zu gewinnen. Leider ist der auf diese Art gewonnene Boden nicht sehr fruchtbar, so daß das gesamte Dorf nach ein paar Jahren weiterzieht und das Spiel von vorne beginnt. Auf diese Art und Weise ist ein großer Teil des Waldes in Nord-Thailand bereits zerstört.

Die thailändische Regierung sieht das natürlich nicht so gern und geht dagegen vor. Vielleicht sind diese Trekking-Touren ein geeigneter Kompromiß, der zum einen die Umwelt erhält und zum anderen den Bergvölkern das Überleben ermöglicht. Zumindest erhalten sie durch solche Touren die Möglichkeit, Geld zu verdienen, sei es durch Übernachtungsgebühren, sei es durch Getränkeverkauf. Und auch unsere Guides sind Angehörige der Karen und verdienen ihr Geld mit dem Tourismus.

Um 17 Uhr werden wir zum Abendessen gebeten. Wir nehmen an einer langen Tafel im Freien Platz. Es gibt Reis, dazu Huhn oder, für die Vegetarier, Kartoffeln und Bohnen, beides jeweils mit Soße fertig zubereitet und ordentlich gewürzt. In Chiang Mai könnten wir kaum besser essen! Und schon beginnt die Dämmerung. Nur kurz währt sie, wie immer in den Tropen ist es innerhalb kurzer Zeit stockdunkel. Und wie warm es tagsüber auch gewesen ist, so schnell kühlt es ab. Ohne dicken Pullover wäre man verloren.
Karen-Dorf
Das Karen-Dorf: Hier wird übernachtet.


Ein Lagerfeuer wird entzündet, einer der Guides organisiert eine Gitarre. Und schon wird gespielt und gesungen, was das Zeug hält. Viele traditionelle Thai- oder Karen-Lieder, wer weiß das schon. Aber auch einige uns bekannte internationale Hits sind dabei, allerdings mit thailändischem Text versehen.

Um 22 Uhr dann allgemeines "Zu-Bett-Gehen". Je nach Geschmack eine Decke als Unterlage, zwei zum Zudecken oder umgekehrt. Wie auch immer: Es ist eisig kalt und außerdem höchst unbequem. Wer einen Schlafsack dabeihat, kann sich freuen. Zu empfehlen wäre es jedem gewesen. Auch eine Luftmatratze wäre schön, aber wer hat schon an so etwas gedacht. Zudem müßte sie bei der Wanderung ja getragen werden.

Am Anfang herrscht noch gute Stimmung, jeder findet dies lustig. Ist ja auch mal etwas anderes, so zu übernachten. Im Lauf der Nacht ändert sich das jedoch. Kaum einer kann so richtig schlafen. Jeder friert, selbst den Schlafsackinhabern wird nicht richtig warm. Und so manchen hört man fluchen, sich auf dieses "Abenteuer" eingelassen zu haben.


Zweiter Tag: Wanderung, Elefantenritt

Lange vor 5 Uhr beginnen die Hähne zu krähen. Völlig unnötig, denn alle sind bereits wach. Übermüdet und gerädert, mit Nackenverspannungen und schmerzenden Hüften. Völlig degeneriert ist sie doch, diese westliche Zivilisation! Einmal ohne weiche Federbetten, schon geht es allen schlecht.

Waschen kann man sich im nahen Fluß, wenn es jetzt auch noch ziemlich kühl ist. Außerdem gibt es ein Häuschen mit Toilettenloch und improvisierter Dusche. Das Wasser kommt jedoch auch nur aus einem Bach, die Temperatur ist dieselbe. Die meisten belassen es bei einer kurzen Katzenwäsche.

Das Frühstück mit löslichem Kaffee bzw. Tee, dazu Brot und Marmelade, alles bei dem Einkaufsstop gekauft. Die Versorgung läßt nichts zu wünschen übrig.
Verbrannt
So sieht es leider viel zu oft aus:
Hinten noch der saftig-grüne Urwald,
vorne die verbrannte Öde.


Nun endlich kommen die Wanderfreunde auf ihre Kosten. Erste Etappe eineinhalb Stunden auf und ab. Eine wackelige Brücke über einen Bach in Form einiger Baumstämme, natürlich ohne Geländer. Aber alle schaffen es, ohne hineinzufallen.

Dann Pause in einem weiteren Karen-Dorf. Es ist jetzt schon recht heiß geworden, längst sind die dicken Pullover im Gepäck verschwunden. Gerne nimmt man das Getränkeangebot wahr. Wir haben die Ehre, direkt beim Dorfältesten zu kaufen. Kinder laufen herum, dazu viele Tiere: Hunde, Katzen, Hühner, Schweine.

Der nächste Abschnitt zwei Stunden. Die Wege werden schmaler und unwegsamer. Oft treffen wir auf die Hinterlassenschaften von Elefanten. Wir sind erstaunt, daß die Dickhäuter auf diesen schmalen Pfaden zurechtkommen. Aber der Guide versichert uns: Die kommen überall hin.

Abstieg zum Elefantencamp. Es liegt direkt an einem Fluß, und bis zum Mittagessen ist noch etwas Zeit. Was liegt da näher, als bis dahin baden zu gehen? Das Wasser ist allerdings trotz der nun kräftigen Sonne sehr kalt.

Zum Mittagessen Nudelsuppe und dann noch ein bißchen Faulenzen. Eine Gruppe Elefanten kommt von einer Tour zurück und geht ebenfalls gleich baden. Natürlich an derselben Stelle, wo wir gerade im Wasser waren. Und das Lieblingsvergnügen der Tiere scheint es zu sein, ihre Verdauungsapparate zu leeren. Ob in flüssiger oder fester Form, das läßt sich eher in Hektolitern und Zentnern messen, was da dem Fluß anvertraut wird. Und genau da haben wir gerade eben noch gebadet!
Elefantenritt
Per Elefant gehts das Flußbett entlang.


Um 15 Uhr der Höhepunkt des Tages, der Elefantenritt. Normalerweise zwei Personen nehmen auf einem Holzgestell auf dem Rücken Platz. Zum Aufsteigen dient ein Holzgerüst von Elefantengröße, von dem man einigermaßen sicher daraufklettern kann. Die größeren Tiere können noch einen dritten Reiter vertragen, und der sitzt direkt auf dem Nacken. Ausgerechnet mich ereilt diese Ehre, und es folgt ein äußerst stacheliger Ritt.

Denn, und das fällt bei den Tieren selten ins Auge, die Elefanten verfügen am ganzen Körper über eine Behaarung. Diese ist zwar sehr spärlich, dafür um so stacheliger. Empfehlung also an jeden, der das nachmachen will: Lange Hosen anziehen!

Zum Beginn mitten durchs Gebüsch, folgen wir weiter einem Flußlauf. Mal links des Wassers, mal rechts, meist mittendurch. Unser Elefant ist sehr verspielt und offenbar auch sehr hungrig. Ständig bricht er aus der Gruppe aus, wenn etwas Freßbares in Sicht kommt. Und das ist im Wald nun mal sehr oft der Fall.

Dauernd bricht er sich irgendwelche Zweige und teilweise ganze Äste ab und verspeist sie. Wenn sie sehr hoch oder niedrig hängen, streckt oder bückt er sich eben. Daß da hinten noch ein paar Touristen draufsitzen, die vielleicht hinunterfallen könnten, läßt ihn ziemlich kalt. In einigen Fällen muß dann doch der Elefantenführer, der nebenher läuft, eingreifen.

Die letzte kritische Situation dann beim Verlassen des Flußbettes. Es geht steil nach oben, das gesamte Gestell mitsamt Passagieren scheint vom Elefantenrücken herunterzukippen, ich auch. Aber es hält, und wir laufen im nächsten Dorf ein, direkt auf das Gerüst zum Absteigen. Die Beine sind noch etwas wackelig, auf dem Reitgestell wäre es wohl doch etwas bequemer gewesen.
Kinder
Fünf Kinder auf der Schaukel: Hoffentlich hält sie das aus.


Dieses Dorf ist ein Lisu-Dorf, die Lisu sind ein anderer Bergstamm. Das Dorf sieht nicht viel anders als unser erstes aus. Wie bei diesem laufen überall die Kinder und Tiere herum. Die Hütten stehen auf Stelzen, unsere scheint noch weniger isoliert. Überall pfeift der Wind durch. Nicht nur von links und rechts, vorne und hinten, sondern auch von unten. Dafür gibt es in der Mitte des Raumes eine Feuerstelle. Ob diese was bringt, wird abzuwarten sein. Hoffentlich werden wir nicht an Rauchvergiftung sterben.

Zur üblichen Zeit das Abendessen. Als wir fertig sind, ist es schon wieder dunkel. Kerzen erhellen den Raum. Das gibt dem ganzen einen ziemlich romantischen Anstrich. Wenn es nur nicht so kalt wäre. Diesmal bekommt jeder vier Decken. Viel bequemer wird es trotzdem nicht werden. Musikeinlagen gibt es auch diesmal, das Interesse daran ist jedoch merklich zurückgegangen. Jeder beschäftigt sich mit der Frage, wie wohl die nächste Nacht herumzubekommen ist.


Dritter Tag: Fahrt auf dem Bambusfloß, Rückfahrt

Tja, viel mehr als über die erste Nacht ist tatsächlich nicht zu berichten. Es ist kalt und unbequem. Der Rauch stört weniger als befürchtet. Allerdings bringt das Feuer auch kaum Wärme, es sei denn, man legt sich direkt daneben. Endlich dann die Erlösung: Der Sonnenaufgang.
Fluß
Während vorne der Elefant vorbeiläuft,
werden hinten die Bambusflöße zusammengebaut.


Erste Aktion nach dem Frühstück: Wasserdichtes Verpacken der Rucksäcke. Ja, es steht nun die Floßfahrt auf dem Programm. Oder, moderner ausgedrückt: Die Rafting-Tour. Hier gibt es keinen Begleitbus, der nebenherfährt und das Gepäck von Rastplatz zu Rastplatz fährt. Nein, das Gepäck muß auf dem Floß transportiert werden. Und so ganz sicher ist man sich doch nicht, daß alles gut geht. Daher sollen die Rucksäcke zumindest ein bißchen vor Nässe geschützt werden.

Jeder erhält also eine Plastiktüte, in der alle Habseligkeiten untergebracht werden. Und diese wird sodann in den Rucksack gestopft. Hoffen wir, daß es wasserdicht ist.

Das Floß hat auch mit den Errungenschaften der modernen Technik nichts gemein. Es besteht aus etwa 8-10 m langen Bambusstangen, die parallel direkt nebeneinanderliegen. Senkrecht zu diesen sind im Abstand von etwa 2 Metern dünnere Bambusrohre angebracht und mit den anderen zusammengebunden. Auch für das Zusammenbinden werden traditionelle Materialien verwendet, und zwar Bambusblätter, in Streifen geschnitten. Diese werden naß um die Rohre gewickelt. Beim Trocknen ziehen sie sich zusammen und halten die Stangen bombensicher aneinander.

Für das Gepäck gibt es im vorderen Teil ein pyramidenförmiges Gestell, natürlich aus Bambusrohren, ist ja klar! Und daran werden unsere Rucksäcke gehängt. Ob das sicher ist? So mancher nimmt in Gedanken schon Abschied von seinem Fotoapparat.

Und dann geht es los. Abenteuerlich auch die Art und Weise, wie wir hier "raften". Sitze oder Stühle gibt es natürlich nicht, wir müssen stehen. Und dabei ist das ganze doch schon so wackelig! Auf jedem der Flöße steht vorne ein Guide, der das Floß mit Hilfe einer Bambusstange navigiert. Aber auch die beiden hinten Stehenden bekommen eine Stange verpaßt. Nach Anweisung des Käptns heißt es, das Floß von eventuellen Felsen fernzuhalten.

Es beginnt ganz ruhig. Alle stehen ziemlich breitbeinig, um das Gleichgewicht besser halten zu können. Solange das Gewässer ruhig ist, ist das auch gar kein Problem. Doch schon bald kommt die erste Stromschnelle. Die vorderen Passagiere stehen plötzlich noch breitbeiniger, haben sie etwa Angst? Und wir hinten sind am Schuften, so daß Kollisionen mit den Felsen weitgehend vermieden werden.
Flöße
Parkplatz für Flöße: So sieht es
am Endpunkt der Rafting-Tour aus.


Man kann nicht sagen, daß die ganze Unternehmung völlig unkritisch verläuft. Einmal hängt das ganze Floß so schräg zwischen zwei Felsen, daß Kentern eigentlich unvermeidbar scheint. Mit dem rechten Bein stehe ich bis übers Knie im Wasser, mit dem linken weit in der Luft. Aber irgendwie klappt es doch noch.

Es sind auch noch andere Flöße unterwegs. Von einem fällt einer der Passagiere in den Fluß und wird erst einmal weggeschwemmt. Dann kann er jedoch von einem anderen Floß aufgefischt werden. Ein anderes verpaßt eine enge Durchfahrt und steht plötzlich quer zur Fahrtrichtung.

Die Flöße unserer Gruppe bleiben von größeren Zwischenfällen verschont. Einzig müssen wir kurz anlegen, weil sich eine der Bambusstangen teilweise gelöst hat. Aber kein Problem: Unser Guide hat genügend Material dabei, um den Schaden zu flicken.

Nach zweieinhalb Stunden erreichen wir den Endpunkt der Fahrt. Und wir staunen: Hunderte von Flößen liegen hier, und das läßt uns mal nachfragen, was es denn damit auf sich habe. Und wir hören, daß jedes Floß nur ein einziges Mal verwendet wird. Der Rücktransport wäre wohl sehr schwierig, selbst unter Zuhilfenahme von Elefanten. Und Hubschrauber wären zu teuer.

Nein, mit dieser Attraktion, den "Rafting-Touren", erschlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe. Erstens verhilft man den Touristen zu einem spannenden Abenteuer. Und zweitens liefert man ständig Nachschub für verschiedene Möbelfirmen. Hier sind nämlich Leute damit beschäftigt, die Flöße wieder auseinanderzubauen, damit die Bambusrohre weiterverarbeitet werden können. Es ist nur zu hoffen, daß nicht irgendwann der Bedarf an Bambus größer sein könnte, als die Natur an Nachschub liefert. Dann müßte dies alles wirklich in Frage gestellt werden.

Wir gehen an Land, und das Mittagessen steht schon bereit. Es gibt Nudeln, die in Thailand auch mit Stäbchen gegessen werden. Per Jeep geht es dann auf mehr oder weniger holpriger und staubiger Piste nach Chiang Mai, wo wir nach etwa zwei Stunden eintreffen.


Fazit

Eine Tour, die einfach Spaß macht! Bei den Wanderungen ist natürlich die ein oder andere Steigung zu bewältigen, besonders anstrengend wird es jedoch nie. Durch den Elefantenritt und die Rafting-Tour ist das ganze sehr abwechslungsreich. Die Rafting-Tour ist allerdings nicht ganz ohne Risiko.

Von den Übernachtungen in den Dörfern sollte man sich nicht zu viel erwarten. Der Komfort ist sehr eingeschränkt, weitreichende Kontakte zu Angehörigen der Bergvölker wird man meist nicht haben, die Guides einmal ausgenommen.


Hinweise

In Chiang Mai gibt es mehr als 100 Agenturen, die derartige Trekking-Touren veranstalten. Die Programmpunkte Wandern, Elefantenritt und Rafting sind fast immer dabei. Die Länge der Touren variiert. So gehören auch längere Touren bis zu 5 Tagen zum Standardangebot. Wer noch länger trekken möchte, wird sicher auch etwas finden, muß dabei aber eine Wartezeit einkalkulieren, da Angebot und Nachfrage für längere Touren eher gering sind.
Urwald
Und schon befinden wir uns wieder im Urwald.


In den Monaten November bis Februar kann es nachts sehr kalt werden. Dann ist ein dicker Schlafsack nötig. Zur Bequemlichkeit ist eine Luftmatratze zu empfehlen. Während der Regenzeit von Mai bis Oktober sind die Wege meist matschig, dann ist von einer solchen Tour abzuraten.

An Gepäck sollte man so wenig wie möglich mitnehmen, da man alles selbst tragen muß. Für Essen wird gesorgt, Getränke kann man überall kaufen, selbst Bier. Feste Schuhe sind selbstverständlich. Wichtig sind auch Toilettenpapier und eine Taschenlampe.

Bei der Auswahl der Trekking-Agentur sollte man sich Zeit lassen und verschiedene Angebote vergleichen. Auch sollte man wichtige Punkte vorher klären: Ablauf der Tour (wo wird übernachtet, wie lange wird pro Tag gewandert), maximale Teilnehmerzahl, Mahlzeiten, etc.

Schließlich gibt es auch Pauschalangebote von Deutschland aus, bei denen in einer kompletten Thailandrundreise ein paar Tage Trekking enthalten sind. Hier hat man mit der Auswahl der Tour natürlich keine Mühe mehr, dennoch sollte auch hier ein vorheriges Gespräch mit dem Guide dazugehören.

 

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