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Australien - Von Sydney nach Adelaide - Teil 1
Text und Fotos: Eckart Winkler, Bad Nauheim, http://www.eckart-winkler.de
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Allgemeine und touristische Informationen zu Australien

 

Sydney, die größte Stadt Australiens - Die Oper und die Harbour Bridge - Tolle Ausblicke und Regenwald in den Blue Mountains - Hauptstadt Canberra und das Parlament - Mount Kosciuszko, der höchste Berg - Schöne Strände und Orte an der Sapphire Coast

Statistik
Datum der ReiseMärz/April 2009
Dauer5 Wochen
Bericht online seit26.10.2009
Aktualisiert am26.10.2009
 
Am Flughafen Singapur
Zwischenstopp in Singapur.
1.+2.Tag: Anreise
Lange hatten wir überlegt, ob wir es wagen sollen, mit unseren beiden Kindern Rebecca (6) und Luisa (zweieinhalb) nach Australien zu fliegen. Sie sind zwar beide schon recht reiseerfahren, aber so einen langen Flug hatten sie eben noch nicht. Und da kann man ja nicht mal eben aussteigen, wenn die Kinder nicht mitmachen.
Schließlich haben wir uns dann doch dafür entschie-den, und nun sitzen wir im Flugzeug. Gebucht haben wir bei Qantas die Strecke Frankfurt - Singapur - Sydney. So direkt wie möglich also.
Natürlich spielen die Kinder erstmal überhaupt nicht mit, und man denkt schon, warum tut man sich das an. Mit fortschreitender Reisedauer wird es aber immer besser. Und am unproblematischsten geht es gerade dann, wenn man es gar nicht erwartet: Als wir nämlich wegen technischer Probleme vier Stunden in Singapur auf den Start warten müssen und dabei nicht einmal die Maschine verlassen dürfen.
Oper von Sydney
Einer der Höhepunkte: Die Oper von Sydney. Harbour Bridge
Und direkt gegenüber die Harbour Bridge. Monorail
Die Schienen der Monorail führen zwischen den
Hochhäusern hindurch. Strand Arcade
Viktorianisch ist die Strand Arcade. Hai im Aquarium
Furchteinflößend ist dieser Hai. Zum Glück ist er
hinter einer Glasscheibe Manly Beach
Ein Ausflug nach Manly bietet eine tolle Bootsfahrt
durch den Sydney Harbour und diesen schönen
Strand.
3.-7.Tag: Sydney
Mit vier Stunden Verspätung kommen wir also in Sydney an. Die Einreise geht problemlos, und wir lassen uns gleich mit dem Taxi zum Hotel fahren. Gebucht haben wir das Cambridge-Hotel nahe der Oxford Street und dem Hyde Park.
Letzterem statten wir jeden Tag mindestens einmal einen Besuch ab. Er ist zwar lange nicht so groß wie sein berühmtes Londoner Pendant, aber wir wissen seine Ruhe und Beschaulichkeit inmitten des Groß-stadttrubels zu schätzen. Und nicht nur wir: Regel-mäßig sieht man hier zahlreiche Einheimische in der Mittagspause oder nach der Arbeit auf dem Rasen sitzen.
Die Tage in Sydney sollen in erster Linie der Zeit-umstellung und Akklimatisierung nach dem langen Flug dienen. Trotzdem wollen wir natürlich auch die Stadt kennenlernen. Und da wollen wir gleich mal mit den bekanntesten Sehenswürdigkeiten anfangen. Zu Fuß und mit Kinderwagen geht es also (natürlich durch den Hyde Park) in Richtung Botanischer Garten.
Der ist sehr sehenswert. Die Kinder interessieren sich aber eher für den Trinkbrunnen und dafür, barfuß über den Rasen zu toben. Beeindruckt sind sie allerdings von den Flughunden, die man hier in Massen in den Bäumen hängen sieht. Neu ist für uns auch die Tatsache, dass man geradezu aufgefordert wird, den Rasen zu betreten, die Bäume zu umarmen und mit den Vögeln zu sprechen. Das kennen wir aus deutschen Parks so ganz und gar nicht.
Nachdem wir den umgestürzten Drachenbaum pas-siert haben, der zum Schutz vor weiterer Beschädi-gung eingezäunt ist, kommt die Oper auch schon in Sicht.
Es gibt ja eine ganze Reihe an Orten auf der Welt, deren Bild man schon tausendmal vorher gesehen hat. Und steht man dann endlich da, ist man entweder enttäuscht oder beeindruckt. In diesem Fall sind wir immer noch beeindruckt, und auch die Kinder freuen sich, weil sie sie ebenfalls wiedererkennen. Dann ist allerdings das versprochene Eis wichtiger, und das bekommen sie auch.
Dass man so nahe an die Oper heran und noch zwischen den Gebäudeteilen umherspazieren darf, wussten wir bis dato nicht. Diese Nähe trägt natürlich eine Menge zum "Erlebnis Oper" bei. Und wir sind uns einig: Dieses Opernhaus gehört ganz sicher zu den architektonischen Höhepunkten dieser Erde.
Nicht minder berühmt ist die Brücke direkt gegen-über. Aber das ist in unseren Augen eben nur eine Brücke.
Am Circular Quay nehmen wir einen kleinen Imbiss zu uns. Und mit der Bahn fahren wir zurück zum Hyde Park, unserem Ausgangspunkt.

Einen anderen Tag verbringen wir im Aquarium am Darling Harbour, wo die gesamte Unterwasserwelt Australiens zu sehen ist. Die Kinder sind schon sehr gespannt, und es beginnt mit einer großen Zahl bunter exotischer Fische, deren Namen sich niemand merken kann. Dass das Schnabeltier (Platypus) ein so einzigartiges Tier darstellt, wissen die Kinder kaum zu schätzen. Stillhalten fürs Foto hat es aber nicht gelernt.
Dann Riesenkrabben, Giftquallen, Oktopusse. Und eine Seekuh, einen Hai und viele kleinere Fische dürfen wir schon mal von unten betrachten. Der unbestrittene Höhepunkt ist dann aber Shark's World. In einem gläsernen Gang marschieren wir auf dem Grund eines Beckens, in dem sich ungezählte Haie aufhalten. In einer Art „Streichelzoo“ können Korallen und andere Meerestiere und -gegenstände angefasst werden. Ein verspätetes Mittagessen gibt es dann im Food Court des Queen Victoria Buildings, dem sich ein kleiner Stadtbummel anschließt. So gut das eben mit Kindern geht.

Ein Muss ist natürlich auch noch ein Strandbesuch. Wir haben uns für Manly Beach entschieden, weil der mit einer Bootsfahrt verbunden ist, eine schöne Abwechslung für die Kinder.
Am Circular Quay gehts los, und die Route führt direkt an der Oper vorbei, so dass die Kamera mal wieder heißläuft. Dann einmal durch den ganzen Sydney Harbour, und nach einer halben Stunde sind wir an der Manly Wharf angekommen. Nun noch 300 m über den "Corso" mit Palmen und Art-Déco-Häusern, dann sind wir da.
Ein schöner Sandstrand, es ist noch nicht viel los. Viel Platz für die Kinder zum Spielen. Ob der bekanntere Bondi Beach schöner ist? Sicher auch Geschmacksache.
Auf dem Corso leisten wir uns ein Mittagessen in einem der Freiluft-Restaurants, und auf demselben Weg wie hin fahren wir zurück. Noch einmal ein kleiner Spaziergang durch die Stadt, und dann heißt es Sachen packen, denn morgen beginnt unsere Tour in Richtung Adelaide...
Three Sisters
Die bekannten Three Sisters kann man auch von
der Skyway aus gut sehen. Govett’s Leap Lookout
Den schönsten Blick über die Blue Mountains hat
man vom Govett’s Leap Lookout in Blackheath. Coachwood Glen Nature Trail im Megalong Valley
Regenwald auf dem Coachwood Glen Nature Trail
im Megalong Valley.
8.+9.Tag: Blue Mountains
Als erstes hole ich also den Mietwagen ab. Man gibt uns noch eine Nummer größer als gebucht, nämlich einen Kia Carnival, einen Minibus mit sieben Sitzen. Die hinteren zwei lasse ich gleich umklappen, womit wir einen gigantisch großen Kofferraum haben. Leider gibt es keine Abdeckung, so dass eigentlich jeder immer gleich sehen kann, was wir so dabei-haben. Na ja...
Die erste Herausforderung für mich ist die Fahrt mit diesem Monster aus der engen Tiefgarage heraus und durch den dichten Stadtverkehr zum Hotel. Bestanden mit Bravour! Auschecken, einpacken, und los gehts in Richtung Blue Mountains.
Die Strecke ist im Grunde nicht lang, es dauert aber lange, bis Sydney uns loslässt. Dann wird es flüssi-ger, wir kommen alsbald nach Katoomba, wo man uns ein Privat-Apartment vermittelt. Im dortigen Coles verschaffen wir uns erstmal einen Grundvorrat an Lebensmitteln, und einen Besuch bei den drei Schwestern schaffen wir auch noch an diesem Tag.

Die eigentliche Tour durch die Blauen Berge folgt am nächsten Tag. Wir beginnen am Parkhaus der Skyway-Seilbahn. Wir laufen zum Reid’s Plateau, wo man sehr schöne Blicke in alle Richtungen hat. Und mit ein bißchen Fantasie kann man auch den blauen Eukalyptus-Dunst sehen, der den Bergen den Namen gegeben hat.
In Blackheath 10 km weiter ist zunächst der Evans Lookout zu erwähnen. Hier blickt man in den sog. Grand Canyon von Australien, der aber mit dem gleichnamigen Canyon in den USA in keiner Weise zu vergleichen ist.
Den schönsten Blick hat man aber vom Govett’s Leap Lookout, ebenfalls in Blackheath. Hier sieht man auch die Bridalveal Falls, jetzt am Ende des Sommers allerdings nur ein Rinnsal.
Das Megalong Valley ist das einzige Tal in den Blue Mountains, das mit dem Auto erreichbar ist. Hier wandern wir auf dem 600 m langen Coachwood Glen Nature Trail durch Regenwald, ein toller Gegensatz zu den ganzen Aussichtspunkten.
In der anderen Fahrtrichtung halten wir noch in Wentworth Falls und Leura mit weiteren schönen Aussichten. Die Kinder fragen schon langsam, warum wir dauernd anhalten und rumlaufen. Aber das wars ja nun auch schon, und für den einen Tag haben wir ganz schön viel gesehen.
Parlament Canberra
Das Parlament und seine einzigartige Architektur.
10.Tag: Canberra
Von Katoomba aus fahren wir über die Autobahn direkt in die australische Hauptstadt, nach Canberra. Für die Zimmersuche bemühen wir das Visitor Centre, wo das Thema schnell erledigt ist.
Und schnell fahren wir dann noch ein bißchen durch die Stadt. Ziel ist das Parlament. Ziemlich raffiniert ist hier die Straßenführung in zwei Kreisen um das Gebäude herum. Und das Parlament selbst ist ebenfalls absolut sehenswert. Interessant das begrünte Dach, auf dem man herumlaufen darf. Und wir sind hier nahezu alleine, da die Parlamentarier jetzt nach 18 Uhr schon alle Feierabend haben und die Tourigruppen beim Abendessen sitzen.
Die Straßen der Stadt sind alle so monströs angelegt, als habe man eine 4-Mio-Stadt geplant. Und die Entfernungen sind riesig. Nichts für Fußgänger.
Thredbo
Thredbo ist ein winziger Ort. Aufstieg zum Eagle's Nest
Der schönere Teil der Wanderung ist der Aufstieg
zum Eagle's Nest. Gitterweg zum Gipfel
Auf dem Gitterweg dem Gipfel entgegen. Gipfel Mount Kosciuszko
Der höchste Punkt des australischen Festlands.
11.+12.Tag: Kosciuszko National Park
Wir beginnen den Tag mit einem Spaziergang am Lake Burley Griffin. Der See ist künstlich und im Zuge der Stadtplanung entstanden. Dann gehts aber doch direkt in Richtung Snowy Mountains und Kosciuszko National Park. Die Mittagspause verbringen wir in Cooma, einem verschlafenen Nest am Rande der Berge. Dann fahren wir weiter über Jindabyne mit seinem gleichnamigen See bis Thredbo, das inmitten des Nationalparks liegt.
Im Winter geht hier wahrscheinlich der Bär ab, denn hier befindet sich eines der wenigen australischen Skigebiete. Jetzt erleben wir die totale Flaute, der Ort ist ausgestorben, und an Unterkünften hat man die große Auswahl. Schnell finden wir eine gemütliche Lodge. Nicht gerade ein Schnäppchen, aber im Winter zahlt man das Dreifache.
Kleiner Rundgang durch das Dorf. Es gibt ein paar Geschäfte, ein paar Kneipen, ein paar Restaurants. Das hat man schnell gesehen. Dann landen wir auf dem Spielplatz, der ist ganz nett angelegt und macht den Kindern großen Spaß.
Am folgenden Tag dann die Besteigung des Mount Kosciuszko. Ich gehe alleine, es regnet. Die Wanderung beginnt um 7 Uhr an der Talstation der Seilbahn. Diese ist noch nicht in Betrieb, und ich nehme den Merritt Nature Trail. Eine schöne Strecke durch Wald, ab und zu gibt es einen Ausblick, sehr abwechslungsreich.
Nach 600 Höhenmetern und 70 min ist Eagle's Nest erreicht, die Bergstation der Seilbahn und ein Restaurant. Ab hier läuft man auf einem Metallgitter, es sind kaum noch Höhenmeter zu überwinden, alpine Schwierigkeit ist Fehlanzeige. Nicht einmal den Weg kann man verfehlen. Beim Kosciuszko Lookout sehe ich den Berg zum ersten Mal. Es regnet immer noch ab und zu.
Vorbei am Lake Cootapatamba geht es zum Rawson’s Pass. Hier befindet sich Australiens höchstgelegene Toilette. Die Hände wäscht man sich mit einem speziellen Gel, da kein Wasser vorhanden ist. Und bald danach habe ich den Gipfel erreicht.
Der Mount Kosciuszko ist der höchste Berg des australischen Festlands, 2228 m hoch. Benannt hat ihn ein polnischer Bergsteiger nach dem damaligen polnischen Staatspräsidenten. Der Pole gilt als Erstbesteiger, allerdings ist anzunehmen, dass zuvor schon Aboriginals auf dem Gipfel waren.
Zweieinhalb Stunden habe ich gebraucht, und 850 Höhenmeter habe ich überwunden. Die reine Laufstrecke bis hierhin beträgt 10.5 km.
Eine halbe Stunde bleibe ich, dann geht es zurück. War ich auf dem Hinweg noch einsam, so kommen mir nun zahlreiche Leute entgegen. Es scheint eine Frage der Ehre für jeden Australier, einmal im Leben auf dem Mount Kosciuszko gewesen zu sein. Allerdings fahren die meist mit der Bahn zum Eagle's Nest und beschränken sich auf die verbleibenden 250 Höhenmeter. Dabei verpassen sie allerdings den schöneren Teil der Wanderung.
Gegen 13 Uhr bin ich zurück in Thredbo. Insgesamt doch eine schöne Tour. Und gerade rechtzeitig, denn jetzt beginnt es so richtig zu schütten. Da sind wir froh, dass wir eine so schöne Aussicht aus unserer Lodge haben. Die können wir jetzt so richtig genießen und brauchen den Fuß nicht mehr vor die Tür zu setzen.
Mimosa Rocks National Park
Auffallend sind die Termitenhügel im Mimosa Rocks
National Park. Short Point Merimbula
Der Strand am Short Point in Merimbula ist einen
Besuch wert. Sapphire Coast
Und noch eine tolle Landschaft an der Sapphire
Coast.
13+14.Tag: Sapphire Coast
Nach dem gestrigen Regentag sieht das Wetter heute toll aus. Allerdings bleiben wir nicht mehr hier, sondern fahren zurück an die Küste. Zunächst auf bekanntem Weg über Jindabyne bis Cooma. Dann über Bega bis nach Tathra.
Erster Höhepunkt des Tages: Ein ganzes Rudel Kängurus auf einer Wiese kurz vor dem Ort. Darauf hatten wir schon lange gewartet, nun glauben uns auch die Kinder, dass wir in Australien sind!
Zweiter Höhepunkt: Der Mimosa Rocks National Park. Klein, aber fein! Auffallend die zahlreichen Termitenhügel. Und empfehlenswert der Abstecher über die Schotterstraße zur Moon Bay und zum Wajurda Point. Die Moon Bay ist ein schöner Strand in einer kleinen halbmondförmigen Bucht, der Wajurda Point bietet einen tollen Blick auf die zerklüftete Küste. Übernachtung im hiesigen Motel.
Die Küste hier nennt sich Sapphire Coast, und es gibt weitere erwähnenswerte Orte. Allen voran Merimbula und hier der Short Point, wo sich der Strand zwischen dem Meer und der Lagune des Back Lake erstreckt. Obwohl Merimbula eigentlich ein recht lebhafter Ort ist, ist am Short Point nicht viel los, und der Back Lake ist ein Paradies für Vögel und Wassergetier. Besonders interessant: Der Sand quietscht auffällig, wenn man darüber läuft. Zwei Stunden bleiben wir hier.
Von der Fishing Wharf in Merimbula kann man im Winter Wale und Delfine beobachten, jetzt leider nicht. Daher fahren wir weiter nach Eden. Auch ein netter Ort, wir laufen ein bißchen am Strand herum. Größte Attraktion ist das Killer Whale Museum, allerdings schon geschlossen.
Wir wollen nun noch ein paar Kilometer in Richtung Melbourne gutmachen und fassen die Übernachtung in Cann River ins Auge. Dort gibt es ein paar Motels, aber haben alle "No Vacancy". Komisch, hier ist doch nichts los??! Wahrscheinlich sind die Besitzer alle im Urlaub.
Das ist natürlich ärgerlich, da der nächste größere Ort (Orbost) noch weit ist. Wir stellen uns auf eine längere Fahrt ein. Da taucht wie aus dem Nichts ein Motel auf. Kein Ort in der Nähe, aber dieses Motel. Wie auch immer, das nehmen wir. Nichts Überragendes, aber sauber. Der Ort hier heißt angeblich Bellbird Creek, aber außer diesem Gebäude mitten im Wald sehen wir keinen Ort.


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