Küste und Strände rund um Lakes Entrance - Sale - Foster -
Wilsons Promontory National Park - Koala-Safari - Phillips Island mit seiner Pinguin-Parade -
Melbourne, zweitgrößte Stadt des Landes - Regenwald im Great Otway National Park -
Und die fantastische Great Ocean Road
Statistik
Datum der Reise | März/April 2009 |
Dauer | 5 Wochen |
Bericht online seit | 26.10.2009 |
Aktualisiert am | 26.10.2009 |
Die Lagune zieht sich hier an der Küste entlang.
In Marlo werden die Pelikane gefüttert.
In Lakes Entrance öffnet sich die Lagune zum Meer.
Südlich von Sale kann man im Sale Common Wildlife Reserve die Natur auf Boardwalks erleben.
| 15.Tag: Lakes Entrance und Sale
Und weiter geht es in Richtung Melbourne. Nun sind wir im Bundesstaat Victoria, und der erste Abstecher
gilt dem einzigen natürlichen Palmen-hain in diesem. Es sind die Cabbage Tree Palms. Nun ja, Palmenhain ist
vielleicht übertrieben, dafür gibt es unheimlich viele Mücken. Immerhin laufen uns auf den
20 km Schotterstraße sechs Kängurus über den Weg. Also hat es sich zumindest in dieser
Hinsicht gelohnt.
Dann kommen wir am East Cape Beach an die Küste. Ein weiter Strand, unterbrochen durch einen
felsigen Abschnitt, kaum etwas los. Wir bleiben eine halbe Stunde. Als nächstes der Point Recardo. Ein noch
weiterer Strand, ein paar Leute angeln. In der Gegend soll es Koalas geben, aber wir sehen keinen.
Im folgenden verläuft die Küste immer parallel zu einer Art Lagune, und diese ist durch
Sanddünen vom Strand getrennt. Sehr fotogen, weswegen wir auch des öfteren anhalten.
Dann kommen wir nach Marlo, wo man die dort lebenden Pelikane mit den Resten des Fischfangs anlockt.
Ein Zufall, dass wir gerade zur rechten Zeit da sind, denn das finden die Kinder toll.
In Lakes Entrance, dem touristischen Hauptort der Gegend, kann man diese Lagune auf einer Brücke
überqueren und kommt dann an einen schönen Strand. Auch hier wieder nicht viel los, es ist eben
keine Hauptsaison.
Den Höhepunkt von Lakes Entrance erleben wir aber beim Herausfahren aus dem Ort in Form eines
Aussichtspunktes, wo man einen Superblick über die Lagune und deren Verbindung zum Meer hat. Es ist Jemmies
Point, und hier beginnt der Ninety Miles Beach.
Nach einem letzten Abstecher nach Metung fahren wir bis Sale, wo wir in einem Motel übernachten.
Am nächsten Tag müssen wir nur 3 km fahren und sind schon am Sale Common Wildlife Reserve,
einem Sumpfgebiet und Vogelschutzgebiet. Auf einem Holzsteg kann man den Sumpf überqueren. Das tun wir.
Von Vögeln sieht man nicht so viel, aber es ist eine schöne und abwechlungsreiche Landschaft und
absolut ruhig.
Ein kurzes Picknick an einem schattigen Plätzchen, und dann geht die Fahrt los. Wir fahren nun auf dem
South Gippsland Highway nach Yarran. Dort gibt es auf der Durchgangsstraße einige historische
Gebäude zu sehen.
Abstecher nach Port Albert, ein kleiner, netter Ort mit Yachthafen. Zweiter Abstecher nach Port Welshpool,
aber das ist ein reiner kommerzieller Hafen. Einziges Plus ist der schöne Blick rüber zum Wilsons Prom.
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Toller Blick auf Norman Beach im Wilsons Prom.
Kurz zuvor hat es noch gebrannt.
Letztlich doch erfolgreich auf unserer Koala-Safari.
Die Agnes Falls sind fast ausgetrocknet.
| 16.-18.Tag: Foster/Wilsons Promontory National Park
Als Standort für die nächsten Tage wählen wir Foster. Das ist strategisch günstig
gelegen, und wir haben das Glück, für einen günstigen Preis ein ganzes Häuschen mit
riesigem Wohnbereich, zwei Schlafzimmern und sogar Waschmaschine zu bekommen. Da bleiben wir doch gerne länger!
Um genau zu sein, drei Nächte.
Am nächsten Tag beginnen wir mit dem Wilsons Promontory National Park. Noch vor einem Monat hat es hier
gebrannt, seit zehn Tagen darf man wieder rein, und seit drei Tagen darf man wieder übernachten. Ein Infoblatt
verrät uns, dass fast die Hälfte der Vegetation verbrannt ist. Viele Wander-wege sind noch
gesperrt, und auf der Fahrtstrecke bis Tidal River dürfen wir nicht anhalten. Tun wir dann doch. Aber nur, weil
eine rote Ampel auf der Strecke steht...
Wir kommen nach Tidal River, das man gar nicht als Ort bezeichnen kann. Es gibt ca. 450
Camping-Stellplätze und zahlreiche Hütten für Selbstversor-ger. Dann Parkplätze, eine Touri-Info, einen Super-markt
und sogar eine Tankstelle.
Wir laufen den Squeaky Beach Nature Walk. Eigentlich ein Rundkurs, aber mit Kinderwagen nicht so einfach zu
absolvieren. Trotzdem lohnt er sich, es gibt schöne Ausblicke auf den Fluss, später auch auf Norman Beach.
Irgendwann brechen wir aber doch ab und gehen zurück in den "Ort".
Nach einem Picknick in der Ortsmitte dann der Strandbesuch am Norman Beach. Ideal für Kinder ist der
Mündungsbereich des Flusses. Da ist das Wasser flach, und es kommen keine hohen Wellen. Unsere sind nicht die
einzigen, die hier umhertollen.
Letzter Punkt im Park ist der Parkplatz am Mount Oberon, einer der wenigen im Moment erlaubten Abstecher. Von hier
kann man besonders gut das Ausmaß der Zerstörung durch das Feuer sehen. Traurig. Dann fahren wir zurück
nach Foster.
Am nächsten Tag geht es auf Safari. Wir haben nämlich gelesen, dass es in der Nähe Koalas
geben soll. Und irgendwann in Australien mal Koalas zu sehen, ist natürlich ein Muss.
Es ist schnell klar, welches die Eukalyptus-Bäume sind, in welchen sie leben. Aber es dauert noch
eine ganze Zeit, bis wir tatsächlich eines der putzigen Tiere sehen. Irgendwann entwickelt man dann einen
Blick, wo sie so sitzen, und wir entdecken noch zwei weitere.
Die Tiere sind ganz zutraulich. Einer sitzt kaum einen Meter über uns in einer Astgabel und hat wohl
keine Angst, dass ihm hier irgendwas passieren könnte. Die Kinder sind begeistert.
Auf dem Rückweg noch ein Abstecher zu den Agnes Falls. Man ist schon erstaunt, hier in dieser sanften
Hügellandschaft eine so "wilde" Schlucht zu finden. Wasser fließt hier zur Zeit allerdings kaum
herunter, da haben wir wohl die falsche Jahreszeit.
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Seelöwen sehen wir bei den Nobbies leider nicht.
Der Pinguin auf dem Schild ist der einzige, den man fotografieren darf.
| 19.Tag: Phillips Island
Eine diesmal recht kurze Fahrt bringt uns nach Phillips Island. Als Unterkunft wählen wir eine Hütte
im Caravan Park von Cowes, dem Hauptort der Insel. Komplett eingerichtet und ziemlich praktisch konzipiert.
Als erstes geht es zu den Nobbies im äußersten Südwesten der Insel. Hierbei handelt es
sich um imposante Felsformationen vor der Küste. Die erhofften Seelöwen lassen sich leider nicht
blicken.
Im naheliegenden Nobbies Centre erfahren wir, dass sie auf den 1.5 km entfernten Seal Rocks leben und nur
zur Paarungszeit im Oktober und November hier vorbeischwimmen. Schade!
Abends dann die Hauptattraktion, die Pinguin-Parade. Hierbei kann man beobachten, wie in der Dämmerung
zahlreiche Pinguine aus dem Wasser kommen und in ihre Verstecke im Gebüsch watscheln.
Damit die Zuschauer das gut beobachten können, wurden zwei Tribünen und ein paar Flutlicht-Masten
errichtet. Sicher erscheint einem das zunächst komisch, und es wird ja auch kontrovers diskutiert.
Aber ansonsten wird ja alles getan, die Tiere nicht zu stören. Insbesondere ist das Fotografieren streng
verboten, und die Zuschauer an diesem Abend halten sich alle daran.
Und wirklich ist es ein tolles Erlebnis. Man sieht ja nicht nur die Tiere aus dem Wasser kommen, sondern
kann sie danach noch von den Bretterwegen aus beobachten, wie sie durch das Gebüsch laufen. Wir bereuen
unseren Besuch in keiner Weise, wenn auch der Eintritt nicht gerade billig ist.
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Melbourne: Großstadtansicht auf der Durchfahrt.
Toller Leuchtturm: Split Point Lighthouse.
In Lorne werden wir von Kakadus 'überfallen'.
| 20.Tag: Melbourne, Lorne
Nach einer Nacht auf Phillips Island brechen wir unsere Zelte schon wieder ab. Über die Brücke
geht es zurück auf das Festland und in Richtung Melbourne.
Melbourne ist die zweitgrößte Stadt des Landes und mit Sicherheit sehr interessant. Aber
mit Blick auf unsere Zeitplanung haben wir uns entschieden, den geplanten Besuch ausfallen zu lassen. Wir
werden ja nicht zum letzten Mal in Australien sein, und eine Stadt mit internationalem Flughafen können
wir auch später mal ohne große organisatorische Klimmzüge ins Programm nehmen.
Wir nehmen den Napean Highway, der an der Küste verläuft, weil wir annehmen, dass der schöne
Blicke über das Meer bietet. Eine Fehlentscheidung. Denn es gibt keine Blicke, dafür zahlreiche Ampeln.
Wir kommen nur sehr schleppend voran. Einmal können wir immerhin eine Pause am Strand einlegen.
Irgendwann kommen wir am Vorort St.Kilda vorbei, dann direkt am Albert Park, und dann sind wir mitten in
der City. Und endlich der Freeway M1. Nun geht es wieder.
Wir überqueren die monströse West Gate Bridge über den Yarra River. Der Verkehr ist dicht,
auffällig viele Lkws fahren hier. Und schon sind wir heraus aus der Großstadt, jetzt geht es schnell.
Leider ist noch vor Geelong der Freeway zu Ende, nun quälen wir uns durch die zweitgrößte
Stadt von Victoria. Und dann kommt die Abzweigung nach Torquay zur Great Ocean Road.
Torquay ist die Surfer-Hochburg von Australien, alle Bänke im Ort haben die Form von Surfbrettern. Aber
wir fahren noch weiter.
Sehenswert ist das Split Point Lighthouse, ein 34 m hoher Leuchtturm. Dazu eine der Küste vorgelagerte
Felsformation, die schon mal Appetit auf die Great Ocean Road macht. Deren offizieller Beginn folgt kurz danach
in Form eines Holzbogens über der Straße, der sog. Memorial Arch.
Wir übernachten in Lorne in einer komfortablen Hütte. Die größte Attraktion hierbei
ist aber der Besuch von 20 Kakadus, die sich am nächsten Morgen auf dem Balkon einfinden. Das ist
natürlich etwas für die Kinder. Vogelfutter findet sich im Küchenschrank, man ist hier also
darauf vorbereitet. Danach ist es natürlich leer.
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Die Artillery Rocks sehen aus wie Kanonenkugeln.
Toller Regenwald am Maits Rest im Great Otway NP.
Twelve Apostles: Niemand weiß, wieviele es sind.
Der Island Archway ist mittlerweile eingestürzt.
Die London Bridge hat ihre Verbindung zum Festland schon 1990 eingebüßt.
| 21.+22.Tag: Great Ocean Road
Dieser und der nächste Tag stehen ganz im Zeichen der berühmten Great Ocean Road. Wir beginnen
aber in Lorne mit einem kleinen Spaziergang über die Hängebrücke und den Strand sowie einer
Fahrt zum Teddy Lookout, der einen schönen Blick über die Küste bietet.
Weiter zu den Artillery Rocks, wo das Meer viele Steine rund geschliffen hat, so dass sie fast wie
Kanonenkugeln aussehen. Und in Kennett River gibt es mal wieder eine recht erfolgreiche Koala-Safari.
Weiter über Cape Patton und andere Aussichts-punkte bis Apollo Bay. Dies ist ein sehr touristisch
erscheinender Ort. Auf der Hauptstraße gibt es eigentlich nur Restaurants, Cafés und Geschäfte.
So legen wir hier unsere Mittagspause ein.
Die Straße führt nun vom Meer weg in den Great Otway National Park. Hier dominiert der Regenwald,
und es lockt die Kurzwanderung am Maits Rest. 800 m sind es mit riesigen Farnen und allem, was dazugehört.
Sogar Regen, aber darüber darf man sich in einem Regenwald nicht beschweren. Absolut empfehlenswert!
Der Abstecher zum Cape Otway Lighthouse besticht durch seine zahlreichen Tiere. Erst eine Horde
Kängurus, dann noch einmal eine ganze Menge Koalas in den Bäumen.
Der Leuchtturm selbst erweist sich als Flop. Man darf gar nicht hinfahren, sondern muss Eintritt bezahlen.
Das ist jetzt aber gar nicht mehr möglich, denn es ist schon geschlossen. Den Weg zum Lighthouse Lookout
kann man sich auch sparen, irgendwo da hinten sieht man den Leuchtturm zwischen den Bäumen hervorblitzen.
Unterkunft finden wir in Lavers Hill. Weil die Motel-zimmer zu klein für uns vier sind, übernachten
wir in einem Container, der aber komplett für vier Perso-nen eingerichtet ist. Welch ein Gegensatz
zur letzten Nacht!
Bei Princeton gelangt die Straße wieder an die Küste, und nun geht es Schlag auf Schlag.
Es beginnt mit den Gibson Steps, die von oben zum Strand herunter führen, entlang dem senkrechten Kliff.
Zwei große Sandstein-Formationen sind hier schon im Wasser zu sehen. Wir halten uns lange bei
dieser tollen Kulisse am Strand auf.
Als nächstes die Twelve Apostles. Der Blick ist bekannt und sehenswert. Dabei hatten wir doch damit
gerechnet, vor Ort endlich die Frage klären zu können, wieviele es denn tatsächlich sind.
Aber welche der Felsformationen gehören denn dazu? Auch die Erläuterungstafeln geben keine
abschlie-ßende Auskunft.
Für uns der Höhepunkt ist der Halt an der Loch Ard Gorge. Und dort vor allem der Island
Archway, der leider zwei Monate nach unserem Besuch zusam-mengebrochen ist. Die Sandsteingebilde sind eben
vergänglich. Aber auch der Razorback ist beeindruckend und natürlich die Loch Ard Gorge selbst.
Den kleinen Ort Port Campbell lassen wir schnell hinter uns, denn es kommen die nächsten Höhe-punkte.
"The Arch" ist ein einfacher Felsbogen. Die London Bridge hingegen war ursprünglich ein mit dem
Festland verbundener Doppelbogen. 1990 stürzte die Verbindung ein. Übrig blieb ein einfacher, im
Wasser stehender Bogen, nicht minder sehenswert.
Und schließlich die Bay of Martyrs und Bay of Islands, die den 12 Aposteln in keiner Weise nachstehen,
aber im Gegensatz dazu weitgehend unbekannt sind.
Ein Wahnsinnstag mit so vielen tollen Formationen geht zu Ende. So viele hätten wir gar nicht erwartet,
da wir nur die bekannten Bilder im Gedächtnis hatten. Warum nun gerade diese so bekannt sind,
weiß keiner.
Nun geht es weiter nach Warrnambool, wo wir ein recht ansprechendes Motel erwischen.
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