Warrnambool - Tower Hill und seine Tierwelt - Die Grampians mit ihren Balkonen und Felsmalereien
- Der blaue Kratersee von Mount Gambier - Die Küstenorte Beachport, Robe und Kingston
- Lagunen und Sanddünen im Coorong NP - Victor Harbor auf der Fleurieu-Halbinsel
- Deutsches Bier und Bratwurst in Hahndorf - Millionenstadt Adelaide
Statistik
Datum der Reise | März/April 2009 |
Dauer | 5 Wochen |
Bericht online seit | 26.10.2009 |
Aktualisiert am | 26.10.2009 |
Warrnambool hat interessante Architektur zu bieten.
In Tower Hill gibt es Koalas...
...und Emus.
| 23.Tag: Warrnambool, Tower Hill
Warrnambool ist ein netter Ort. Die Architektur in der Innenstadt ist für australische Verhältnisse
schon historisch zu nennen. Es gibt einen großen Spielpark für die ganze Familie. Es gibt einen
Hafen und auch Strände. Fehlt eigentlich nur noch schönes Wetter. Denn leider regnet es, so dass wir uns
alles nur aus dem Auto heraus ansehen.
Lediglich am Merri Marine Sanctuary und am Thun-der Point trauen wir uns für einen kurzen Spazier-gang
aus dem Wagen heraus.
15 km westlich von Warrnambool liegt die Tower Hill Game Reserve. Ein ehemaliger Vulkankrater und nun ein
Tierschutzgebiet. Von der Straße geht es tief runter in den Krater. Unten angekommen, beginnen wir unsere
Pirschfahrt in langsamem Tempo, wir wollen ja keines der Tiere verpassen. Aber außer ein paar entfernten
Kängurus sehen wir nichts.
Dann zwei Emus im hohen Gras, kaum zu sehen. Und schon führt die Straße wieder aus dem Krater heraus,
der Park ist zu Ende. Sollte das schon alles gewesen sein? Dabei hatten wir soviel Gutes von diesem Park gehört!
Nach ein paar schönen Blicken von oben in den Krater fahren wir also nochmal hinein. Und jetzt wird es
schon besser. Wir sehen Koalas in den Bäumen, auf dem Parkplatz des Besucherzentrums laufen Emus herum,
und Kängurus galoppieren an uns vorbei. So hatten wir uns das vorgestellt!
Unser Tagesziel für heute sind aber die Grampian Mountains. Wir wollen nach Halls Gap, etwa zwei
Stunden Fahrt von hier. Zwischenstopp in Dunkeld am Fuß der markanten Berge Mt.Sturgeon und Mt.Abrupt.
Und mit dem letzten Tageslicht treffen wir in Halls Gap ein.
Ein kleiner Ort mit einer Rekordzahl an Kängurus. Überall sind die Tiere zu sehen. Auf jeder Wiese,
in jedem Vorgarten. Die Suche nach einer Unterkunft gestaltet sich schwierig. Letztlich ergattern wir eine
Luxus-Hütte. Ist zwar nicht ganz billig, aber doch fair, weil eben auch sehr viel geboten wird.
Im Innenhof der Anlage grasen auch die Kängurus, und wir haben zwei separate Schlafzimmer. Alles bestens.
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Halls Gap ist voller Kängurus.
Die Grampians sind bekannt für ihre Felsbalkone.
MacKenzie Falls: Hier gibt's immerhin Wasser.
Und man findet auch Aboriginal Paintings.
| 24.Tag: Grampians National Park
Der Tag beginnt, wie der vorige aufgehört hat: Mit Kängurus. Auf der Wiese nebenan gleich ein ganzes
Rudel. Wer bisher in Australien noch keine Kängurus gesehen haben sollte, sollte auf jeden Fall
hierherkommen!
Heute haben wir unsere große Grampians-Tour geplant. Los gehts in die Berge, und als erstes zum
Boroka Lookout. Ein toller Blick über Halls Gap und die weite Landschaft. Als nächstes der Reid
Lookout. Hier sind 800 m Fußweg zu absolvieren. Der Weg ist ganz interessant, denn 2006 hat es hier
gebrannt. Es ist aber ganz gut zu sehen, wie das Grün fast überall schon wieder die Oberhand gewonnen hat.
Am Ende des Weges erreichen wir die berühmten Felsbalkone und erneut eine schöne Aussicht. Es soll
Stellen geben, wo die Felsbalkone noch spekta-kulärer sind. Diese sind aber vermutlich nicht ganz so
einfach zu erreichen.
Dann die MacKenzie Falls. Der Weg zur Basis des Wasserfalls führt über viele Stufen nach unten.
Ist aber auch für die Kinder gut zu machen. Das sind für uns die ersten Wasserfälle in Australien
die man auch im Herbst als solche bezeichnen kann.
Der folgende Abstecher zum Lake Wartook zeigt uns ein Wasser-Basin, das der Trinkwasserversorgung der
gesamten Gegend dient. Hier trifft man – im Gegensatz zu den MacKenzie Falls – kaum jemanden. Ist aber
letztlich auch nur ein See, den man nicht gesehen haben muss.
Was wäre ein Besuch der Grampians, ohne die antiken Felszeichnungen der Aboriginals gesehen zu haben?
Hier in den nördlichen Grampians gibt es zwei Stellen, wo man die Gelegenheit hierzu hat. Die erste Stelle
nennt sich Ngamadjidj Shelter. Vom Parkplatz sind es 150 m bis zu einer Felswand. Wir sehen links ein paar
Figuren, die auf den ersten Blick wie eine Schrift aussehen, und rechts eine einzelne Figur. Alle in weißer
Farbe gemalt, teilweise von Kalkablagerungen umgeben. Da haben wir aber etwas mehr erwartet.
Bei der zweiten Stelle, Gulgurn Manja Shelter, bestehen die Felszeichnungen hauptsächlich aus
ockerfarbenen Handabdrücken. Auch nicht der absolute Hit, dafür sind die Fahrstrecke und der Fußweg in der
Abendsonne landschaftlich sehr schön und fotogen.
Auf der Rückfahrt finden wir den geplanten Abzweig vom Highway A8 nach Halls Gap nicht und landen in
Stawell. Na gut, dann stocken wir eben unsere Lebensmittelvorräte noch etwas auf! Die 25 km zurück
nach Halls Gap sind dann bei der Dunkelheit eher abenteuerlich, denn überall lauern Kängurus.
Mit 60 tuckern wir über die Landstraße, andere Autos treffen wir kaum.
Kein Wunder: Die Einheimischen wissen natürlich, was nachts in der Gegend so herumhüpft. Und die
Touris sind alle in ihren Hotels...
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Der Kratersee von Mount Gambier ist noch blau!!
Die Seebrücke von Beachport ist 772 m lang.
Robe hat keinen Leuchtturm, sondern eine Pyramide.
Larry the Lobster ist die einzige Sehenswürdigkeit von Kingston.
| 25+26.Tag: Mt.Gambier, Beachport, Robe und Kingston
Die Grampians und Halls Gap mit seinen Kängurus waren ein toller Abstecher. Ein letzter Rundgang
durch den Ort, ein kurzer Besuch des Brambuk Centre mit seiner einem Kakadu nachempfundenen Architektur.
Aber nun geht es wieder zurück an die Küste.
Wir fahren auf bekannter Strecke nach Dunkeld und weiter nach Hamilton, der selbst ernannten Woll-Hauptstadt
der Welt. Von dort auf direktem Weg nach Mount Gambier mit seinem mysteriösen Blue Lake.
Jedes Jahr Ende März soll er auf unerklärliche Weise seine Farbe von blau nach grau wechseln.
Aber, obwohl wir schon April haben, finden wir ihn noch blau vor. Vielleicht spiegelt sich ja auch nur der
halbwegs blaue Himmel darin. Egal, wir machen einfach mal ein Picknick mit Seeblick und umrunden ihn dann
per Auto.
Ansonsten macht der Ort einen angenehmen Eindruck. Zum Bleiben ist es aber noch zu früh, wir wollen
ja an die Küste. Über Millicent gelangen wir schließlich nach Beachport, hier sind wir am Meer,
und hier übernachten wir.
Am nächsten Tag sehen uns noch etwas in Beachport um. Die Seebrücke ist die zweitlängste
in South Australia, aber zur Zeit geschlossen. Die Gegend um den Leuchtturm offenbart viel rauhe
Meeres-Landschaft, ebenso die Lookouts am Tourist Drive. Dann der Pool of Siloam, ein Salzwasserteich
natürlichen Ursprungs, siebenmal so salzig wie das Meer.
Dann geht es weiter nach Robe. Ebenfalls ein Küstenort, der vom Tourismus lebt, aber es ist alles
ein bißchen größer und lebhafter als in Beachport. Wir halten am Old Gaol, dem früheren Gefängnis,
von dem nur noch die Grundmauern erhalten sind. Und am rot-weißen Obelisken, der anstelle eines Leuchtturms
errichtet wurde. Dank der Farbgebung kann man ihn aus 20 km Entfernung sehen, allerdings nur am Tage.
Weiter nach Kingston. Hier steht Larry the Lobster. Eine Riesen-Krabbe als Werbung für die hiesige Fischerei
und ein beliebtes Fotomotiv. Wahrscheinlich hält jeder Touri-Bus hier, denn Larry ist ein echter
Blickfang. Ansonsten bietet Kingston nicht viel. Also geht es weiter, jetzt wieder auf dem Princes Highway.
18 km nördlich von Kingston liegen die Granites am Strand, das sind große, rundgeschliffene Felsen.
Ganz nett, aber sicher nicht so einmalig, wie im Prospekt behauptet wird.
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Coorong National Park: Tolle Flora, ...
...Lagunen und Sanddünen.
| 27.Tag: Coorong National Park, Meningie
Und da kommen wir auch schon in den Coorong National Park. Eine wunderschöne Landschaft aus
Sanddünen, Lagunen, Stränden und einzigartiger Flora.
Der Nationalpark erstreckt sich über eine weite Strecke entlang der Küste und hat dadurch
eine schmale, aber sehr langgestreckte Form. Nur an wenigen Stellen ist eine Einfahrt in den Park möglich.
Und dann auch nur über Schotterstrecken.
In der Nähe der42 Mile Crossing beginnt eine empfehlenswerte Wanderung durch Dünen bis zum Strand.
An dieser Wanderung versuchen wir uns. Leider ist es schon zu spät, in South Australia wird es früh
dunkel. Bis zum Meerblick schaffen wir es noch, dann müssen wir abbrechen.
Unterkunft finden wir in Meningie. Obwohl erst 20 Uhr, sind die Bürgersteige schon hochgeklappt, und
wir finden nur noch ein einziges Motel. Da fällt die Entscheidung leicht.
Auch der nächste Tag steht zunächst im Zeichen des Coorong. Wir fahren zum Long Point. Die Stille
in dieser Landschaft ist einfach traumhaft. Außer uns sind nur noch zwei andere da. So macht unser
Picknick Spaß!
Der einzige Nachteil: Auch hier führt nur eine Schotterstraße von 6 km Länge hin. Aber es lohnt
sich...
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Victor Harbor: So kommt man nach Granite Island.
Und dort gibt es solche Felsformationen.
Hahndorf gibt sich immer noch deutsch, und den Australiern gefällt's.
| 28.Tag: Fleurieu Peninsula
Wieder vorbei an Meringie geht es nach Norden. In Wellington nehmen wir die kostenlose Autofähre
über den Murray, den größten und längsten Fluss Australiens. Die Fähre wird 24 Stunden
täglich betrieben, nachts muss man klingeln, falls der Fährmann gerade schläft. Wir müssen
zum Glück nicht lange warten, und die Überfahrt dauert auch nur ein paar Minuten.
Und schon sind wir auf der Fleurieu-Halbinsel. Die Gegend ist geprägt vom Weinanbau. Riesige Weinfelder
wechseln sich ab mit den zugehörigen Keltereien. Hier haben die Weinliebhaber ihre Freude!
Nach Aufenthalten in Goolwa und Port Elliot mit seinem tollen Aussichtspunkt über das Meer landen wir
schließlich in Victor Harbor, dem Haupt-Touristenort der Gegend. Nachdem wir das Motel klargemacht haben,
gehen wir mit den Kindern zum Strand und bleiben bis zum Sonnenuntergang.
Am nächsten Tag ein Ausflug zu der vorgelagerten Insel Granite Island. Eine Pferdebahn bringt uns hin.
Das Gefährt sieht aus wie eine antike Straßenbahn, fährt auf Schienen und wird von Pferden
gezogen. Ist natürlich eine reine Touri-Veranstaltung, aber eben auch was für Kinder.
Die Granit-Felsformationen, die der Insel ihren Namen gegeben haben, sind sehr interessant, und man kann
sehr schön einmal um die Insel herumspazieren.
Hauptsächlich auf Nebenstraßen fahren wir nun nach Hahndorf. Diese ehemals deutsche Gründung
wird aus eben diesem Grunde heute gnadenlos touristisch ausgeschlachtet. Es gibt deutsches Bier, deutsche Bratwurst
und deutschen Kuchen, ein älterer Herr in Lederhosen spielt Schifferklavier. Natürlich haben wir
einen denkbar ungünstigen Tag erwischt, wir haben nämlich Ostern. Der Ort ist hoffnungslos
überfüllt, wir bekommen kaum einen Parkplatz.
Da fragt man sich schon, was die ganzen Leute hierherzieht und was sie für eine Vorstellung von
Deutschland haben. So toll ist das ganze ja wirklich nicht. Also bloß weg hier!
Zur Weiterfahrt wählen wir die Norton Summit Road. Eine landschaftlich schöne Tour. Auf engen
Straßen fahren wir durch die Berge der Mount Lofty Ranges und kommen noch bei Helligkeit in unserem
vorgebuchten Hotel in Adelaide an (Breakfree on Hindley in der Hindley Street).
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Schöne Gegend am Fluss.
Die Stadt ist berühmt für ihre historischen Gebäude.
Es gibt aber auch eine belebte Fußgängerzone.
Und einen sehenswerten Botanischen Garten.
| 29.+30.Tag: Adelaide
Dies ist also das Ende unserer Mietwagentour an der Südküste. Eine Menge gibt es zu tun. Der
Mietwagen muss komplett ausgeräumt und natürlich abgegeben werden. Wir waschen auch einmal die
Wäsche komplett durch. Unser Apartment hat nämlich Waschmaschine und Trockner. Beides läuft fast
Tag und Nacht. Am Ende muss wieder alles für den Weiterflug nach Alice Springs eingepackt werden.
Natürlich wollen wir auch etwas von der Stadt sehen. Deshalb haben wir uns eben für zwei Nächte
hier eingemietet.
Gegen Mittag beginnen wir also unseren Stadt-spaziergang mit Kinderwagen. Vom westlichen Ende der Hindley
Street, wo unser Hotel liegt, gehen wir die Straße einmal komplett bis zum östlichen Ende. Die zahlreich
vorhandenen Kneipen sind jetzt alle geschlossen, es ist hier auch nicht viel los.
Nach Überquerung der King William Street heißt die Straße dann Rundle Mall, das ist die
Fußgängerzone. Nun ist es schon belebter. Sie sieht erstmal aus wie jede andere
Fußgängerzone auch, dann gibt es aber doch noch ein paar historische Gebäude und eine
Einkaufspassage im viktorianischen Stil.
Die Kinder entdecken eine Stelle, an der Münzen in den Asphalt eingelassen sind, das finden sie toll.
Insgesamt haben sie aber doch nicht die Ausdauer für eine längere Stadttour, und so ist es ganz gut,
dass es nach dem Ende der Strße einen Park mit Spielplatz gibt (Rymill Park), wir Erwachsenen
unternehmen den Rest der Tour eben getrennt hintereinander.
Es beginnt mit dem Botanischen Garten, dessen Eingang sich direkt um die Ecke befindet. Ist sehr schön
angelegt und enthält auch all die exotischen Gewächse, die wir aus den verschiedenen Regen-wäldern
kennen. Er steht auch dem in Sydney kaum nach, nur die Flughunde fehlen.
Auf der anderen Seite kommt man heraus und direkt zum hier recht malerischen Torrens River. Keine Hektik
ist hier zu spüren. Das wird im weiteren Verlauf anders, man kommt zum Festival Centre mit seinen weißen
modernen Bauten. Viele Boote sind auf dem Fluss unterwegs.
Nun sind es nur noch ein paar Schritte zur North Terrace. Hier stehen die vielen historischen Gebäude,
für die Adelaide bekannt ist. Zum Beispiel der Bahnhof, der nun aber Casino ist und nur in angemessener
Bekleidung betreten werden darf.
Weiter gibt es das alte und das neue Parlament, das South Australian Museum, die University of South
Australia und viele andere Gebäude. Auf der anderen Seite der Straße das Ayers Historic House,
benannt nach dem früheren Premierminister von SA Sir Henry Ayers, der auch Namensgeber des Ayers Rock ist.
Sicher gäbe es in der Stadt, aber auch in der Umgebung, noch viele Dinge zu sehen und zu erleben. Den
Abstecher nach Kangaroo Island haben wir ja leider auch nicht geschafft. Die Zeit ist nun mal begrenzt, und morgen
geht der Flug nach Alice Springs, und der dann schon letzte Teil der Reise beginnt...
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