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Reiseberichte

Urlaubsparadies Gran Canaria
Text und Fotos: Eckart Winkler, Bad Nauheim, http://www.eckart-winkler.de

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Allgemeine und touristische Informationen zu Spanien

 

Kurzbericht einer zweiwöchigen Reise mit Kind - Aufenthalt in Playa del Inglés an der Südküste - Die Sanddünen von Maspalomas - 5 Tage Mietwagentouren quer über die Insel und einmal herum - Faszinierende Bergwelt im Landesinneren - Bergtour auf die Montaña de Tauro


Zum Herunterladen: Der Kinderreiseführer Gran Canaria!


Reisedaten
Datum der ReiseMärz 2005
Dauer2 Wochen
Bericht online seit09.05.2005
Aktualisiert am09.05.2005

 
Cerveceria Frankfurt
Erste 'Sehenswürdigkeit' ist die Cerveceria Frankfurt. Las Dunas de Maspalomas
Auch nicht zu verachten sind aber die Dünen von
Maspalomas.
1.-4.Tag: Anreise und Aufenthalt in Playa del Inglés
Nun wollten wir auch einmal die Kanarischen Inseln kennenlernen und haben uns für Gran Canaria entschieden. Dies ist zwar eine sehr touristisch geprägte Insel. Das gebirgige Landesinnere bietet aber fantastische Landschaften, und mit den Dünen von Maspalomas gibt es einen weiteren landschaftlichen Höhepunkt in direkter Nachbarschaft des Touristenzentrums Playa del Inglés.
Gebucht haben wir das Hotel Europalace am Ortsrand von Playa del Inglés. Es befindet sich direkt an der Uferpromenade, dafür weit entfernt von den berüchtigten Vergnügungszentren, in denen vor 5 Uhr früh keine Ruhe einkehrt. Natürlich ist auch unsere Tochter Rebecca wieder dabei, mittlerweile zweieinviertel, und deshalb haben wir wieder ein Appartement mit separatem Schlafraum sowie Halbpension.
Die ersten Tage erkunden wir die Umgebung. Die Lage an der Uferpromenade ist sehr vorteilhaft, weil man auf ihr weite Strecken ohne Straßenüberquerung laufen kann. Nur an einer Stelle muß man Treppen runter und wieder hoch. Aber auch das ist machbar.
Die Sanddünen sind ein wirklicher Höhepunkt. Sie sind nach 15-20 min erreicht, und man findet immer ein ruhiges und sogar schattiges Plätzchen. Dann gibt es natürlich auch die einschlägigen Restaurants und Cafés mit deutschem Bier, Bratwurst und Schnitzel. Aber das gehört eben zu Playa del Inglés und muß man gesehen haben.
Barranco de Fataga
Im Tal von Fataga ist man in einer anderen Welt. Höhlenwohnungen
Hier wohnt man wie die Ureinwohner in Höhlen. Barranco de Guayadeque
Auch landschaftlich hat das Tal von Guayadeque
einiges zu bieten.
5.Tag: Barranco de Fataga - San Bartolomé - Santa Lucia - Barranco de Guayadeque
Wir holen den gebuchten Mietwagen ab. Es ist ein silberner Seat Alhambra, 5-türig. Unsere erste Tour führt uns durch den Südosten der Insel. Nachdem wir recht schnell aus Playa del Inglés herauskommen, befinden wir uns im Barranco de Fataga, Barranco heißt Schlucht, und es ist in der Tat eine eindrucksvolle Bergwelt. Ein erster Mirador, soll heißen Aussichtspunkt. Der Himmel ist blau, und obwohl wir uns hier schon ein bißchen höher befinden, ist es recht heiß.
Wir kommen nach San Bartolomé. Dies ist die Hauptstadt des Bezirks, zu dem auch Playa del Inglés gehört. Trotzdem ein verschlafenes Nest, aber in einer tollen Lage, umgeben von der Bergkette der Caldera de Tirajana. Wenige Kilometer weiter kommen wir nach Santa Lucia mit seiner auffälligen Kuppelkirche. Nette Häuschen und Palmen prägen den Ort, eine angenehme Atmosphäre. Auch hier unternehmen wir einen kleinen Rundgang.
Auf der Weiterfahrt zu empfehlen der Mirador El Guriete mit schönem Blick in den Barranco de Tirajana. Von Aguimes aus gelangen wir in den Barranco de Guayadeque. Hier sind besonders viele der Höhlenwohnungen zu finden, die auch heute noch benutzt werden. Selbst das Restaurant am Ende des Tals befindet sich in einer Höhle. Wir spazieren durch ein Höhlendorf, in dem man sogar Wege zwischen den einzelnen Höhlenwohnungen angelegt hat, auf diesen gibt es Straßenlaternen. Den Wohnungen mangelt es nicht an Komfort, sondern nur an Fenstern.
Über Ingenio und die Küstenautobahn fahren wir zurück nach Playa del Inglés.
Molino de Vientes
Die bekannte Windmühle in der Nähe von Mogan. Los Azulejos
Die Farbpalette der Azulejos. Westküste von Gran Canaria
Die Westküste ist auch bei schlechtem Wetter
spektakulär. Dedo de Dios
Der Finger Gottes in seiner unverwechselbaren Form.
6.Tag: Die große Inselrundfahrt
Eine lange Strecke steht bevor, einmal um die Insel herum, die große Inselrundfahrt. Und zwar im Uhrzeigersinn. Es geht also zuerst nach Westen. Die Gegend ist öde. Trotzdem sind hier zahlreiche Hotels und Ferienanlagen am Entstehen, sozusagen im Niemandsland. Man kann sicher viele Argumente gegen die künstliche Oase Playa del Inglés finden. Aber dort ist noch hundertmal schöner als hier. Der Hit ist aber Puerto Rico, wo sich die Hotelanlagen bis zu den Gipfeln der umliegenden 100 m hohen Berge hinaufziehen, während der Strand eng und überfüllt ist.
Erst Puerto de Mogan bildet einen Gegenpol. Kleiner Strand, aber eben auch nur wenige Hotels. Der Ort ist auch als „Venedig der Kanaren“ bekannt, und das kommt von ein paar Brücken, die sich über Kanäle spannen. Ein sicher hochgegriffener Ausdruck, aber nett ist der Ort allemal. Besonders schön sind die engen Gäßchen mit ihrem Blumenschmuck. Erinnern an Andalusien.
Die Straße führt jetzt ins Landesinnere. Die Windmühle kurz vor und die Azulejos kurz nach Mogan sind typische Fotostops, die jeder Tourist gerne "mitnimmt". Bei den Azulejos handelt es sich um farbiges Gestein in einer Felswand, hauptsächlich grün.
San Nicolas de Tolentino ist der Startpunkt der abenteuerlichsten Strecke der Insel. Leider ist das Wetter hier gar nicht so toll. Alles neblig, man sieht nicht viel. spektakuläre Aussichtspunkt „Mirador el Balcon“ bleibt hinter den Erwartungen zurück. Der Blick auf die Küste läßt erahnen, wie es sein könnte. Aber bei schönem Wetter kann man sogar den Pico del Teide auf Teneriffa sehen. So geht es weiter, aber das Befahren dieser Strecke ist ja auch schon ein Erlebnis.
Dann Agaete: Ein netter Ort mit weißgetünchten Häusern. Im Vorort Vorort Puerto de las Nieves der berühmte Dedo de Dios, der Finger Gottes. Eine Felsnadel in charakteristischer Form. Das Barranca de Agaete ist das angeblich grünste Tal der Insel, die Vegetation ist vielfältig. Wir fahren bis ans Ende, wo es früher sogar einen Kurbetrieb aufgrund der Mineralquellen gab. Heute wird das Wasser abgefüllt und verkauft.
Ja, gemessen am Inselumfang sind wir nicht sehr weit gekommen. Aber es wird Zeit zurückzufahren. Und das geht wieder ganz gut über die Autobahn.
Roque Nublo
Auf dem Weg zum Roque Nublo. Pico de las Nieves
Der Blick vom Pico de las Nieves ist leider etwas
neblig. Tejeda
Das malerische Bergdorf Tejeda liegt zu Füßen des
Roque Bentayga.
7.Tag: Roque Nublo - Pico de las Nieves - Tejeda - Roque Bentayga
Heute geht es in die Berge. Über San Bartolomé und Cruz Grande fahren wir zum Parkplatz am Roque Nublo. Der Parkplatz ist überfüllt, wir parken auf der Straße und sind nicht die ersten, die das tun. Der Roque Nublo ist das Wahrzeichen der Insel. Sein Name bedeutet auf deutsch "Wolkenfels", und das trifft heute zu. Immerhin ist das Wetter hier oben noch besser als im Tal, aber so richtig toll eben auch nicht.
Ein paar Meter können wir mit Rebecca zusammen gehen, dann wird es zu schwierig für sie. Der Weg soll zwar kindertauglich sein, aber eben doch nicht für Kleinkinder. Wir suchen uns daher einen Platz zum Sitzen und besteigen das Nublo-Plateau hintereinander, während immer einer mit Rebecca beim "Stützpunkt" bleibt. Der restliche Weg ist für Erwachsene einfach, etwa 150 Höhenmeter sind zu überwinden. Der Felsen eindrucksvoll, die Sicht bescheiden.
Wir fahren weiter zum Pico de las Nieves, mit 1949 m der höchste Punkt der Insel. Leider gibt es hier oben einen Militärstützpunkt, was der Gegend doch etwas an ihrer Attraktivität nimmt. Zudem ist natürlich auch von hier die Sicht heute nicht besonders. Trotzdem ist ein Besuch des Aussichtspunktes ein Muß! Gerade noch im Nebel zu erahnen der Roque Nublo, an dem wir eben noch herumgewandert sind.
Über Cruz de Tejeda fahren wir nach Tejeda, einem netten kleinen Gebirgsort auf 1049 m Höhe. Die Häuser ziehen sich am Hang entlang, das Panorama mit dem Roque Nublo und dem Roque Bentayga, einem weiteren markanten Felsen, ist überwältigend. Wegen ihrer Mandel- und Marzipangebäcke wird die "Dulceria Nublo" in fast allen Reiseführern erwähnt. Zurecht, wie wir feststellen. Zudem werden wir überraschenderweise von einer Deutschen bedient.
Bei einem kurzen Abstecher zum Roque Bentayga fahren wir zurück. In Ayacata treffen wir wieder auf unseren Hinweg, die weitere Strecke führt uns über San Bartolomé nach Playa del Inglés.
Las Vegas
Auch auf Gran Canaria gibt es ein Las Vegas. Hier
sind die Wiesen gelb. San Mateo
Die Kirche in San Mateo. Balkon in Teror
Teror ist bekannt für seine Balkone.
8.Tag: San Mateo - Teror - Maspalomas
Heute ist der Nordosten an der Reihe. Das Wetter zeigt sich heute von seiner schönsten Seite, und wir nehmen die Autobahn nach Norden bis Telde. Die Gegend ist üppig grün, die Wiesen sind gelb. Wir kommen durch den kleinen Ort Las Vegas und erreichen Vega de San Mateo, meist kurz San Mateo genannt. Sonntags soll hier ein Viehmarkt stattfinden, aber wir sehen kein Vieh. Vorzugsweise gibt es hier Obst, Gemüse und sonstige Lebensmittel in der einen und Kleidung in der anderen Markthalle. Dafür findet ein Volksfest statt. Ein Alleinunterhalter spielt spanische Musik, und die Dorfbevölkerung tanzt. Vor allem ein älterer Herr im Sonntagsanzug.
Von San Mateo fahren wir weiter nach Teror. Hier ist der Markt bereits beendet. Mittelpunkt der Stadt ist die Basilika Nuestra Señora del Pino mit der Figur der Jungfrau in einem silbernen Schrein. Teror ist aber auch die Stadt der Holzbalkone. Eine Fototour durch die Altstadt lohnt sich.
Über die Autobahn geht es zurück nach Playa del Inglés. Wir gehen noch ein bißchen im Hotelpool schwimmen. Nach dem Abendessen fahren wir nach Maspalomas und erkunden die Gegend um den Leuchtturm. Solange wir den Mietwagen noch haben, können wir ihn ja ausnutzen.
Nordküste von Gran Canaria
Auch die Nordküste von Gran Canaria ist malerisch. Caldera Pinos de Galdar
Die Caldera Pinos de Galdar ist nicht der einzige
Hinweis auf den vulkanischen Ursprung der Kanaren. Artenara
Der Ausblick vom Bergdorf Artenara ist fantastisch.
9.Tag: Galdar - Moya - Fontanales - Artenara
Unsere letzte Mietwagentour, wir wollen nach Galdar im hohen Norden, um uns die Ausgrabungsstätte La Guancha anzusehen (das bekanntere Cenobio de Valerón hat montags geschlossen, da haben wir nicht aufgepaßt). Nach einigen Schwierigkeiten finden wir La Guancha. Es ist geschlossen, aber Einheimische machen uns auf ein Loch im Zaun aufmerksam. Aber ehrlich gesagt: So überragend ist das nicht, was es hier zu sehen gibt. Ein paar Steinhaufen, ein paar Grundmauern der ehemaligen Begräbnisstätten. Der hier liegende Vorort El Agujero ist ein Badeort der Einheimischen. Es gibt aber nur einen Steinstrand und ein künstliches Badebecken, in dem sich hauptsächlich Kinder aufhalten.
Nächster Punkt sollte der überall lobend erwähnte Lorbeerwald Los Tilos sein. Mangelnde Beschilderung und eine Fehlinterpretation der Karte sorgen dafür, daß wir auf der falschen Straße landen. Egal, wir disponieren um und fahren nach Fontanales, einem netten Bergdorf, das immer noch eine Art Geheimtip zu sein scheint. Während an der Nordküste immer mehr Wolken aufkamen, haben wir hier oben schönstes Sonnenwetter. Picknick auf einer saftig grünen Wiese, nach Westen ist prächtig der schneebedeckte Teide auf Teneriffa zu sehen.
Ein Aussichtspunkt zeigt uns die Caldera Pinos de Galdar, einen eindrucksvollen Vulkankrater. Weiter gehts bis Artenara, dem mit 1200 m höchstgelegenen Ort der Insel. Ein Super-Panorama mit Roque Nublo und Roque Bentayga. Wir steigen zu einer Christus-Statue hoch, die auch einen schönen Blick über den Ort bietet.
Wegen eines Felsrutsches ist die Straße nach Tejeda, die wir eigentlich nehmen wollen, gesperrt. Wir müssen einen Riesen-Umweg fahren, und so langsam wird das Benzin knapp. Mit letzter Kraft erreichen wir Tejeda, und die Tankstelle hat glücklicherweise noch geöffnet. Auf altbekannter Straße fahren wir über Cruz Grande, San Bartolomé und das Barranco de Fataga zurück nach Playa del Inglés. Zum Abendessen kommen wir noch rechtzeitig, der Tag ist gerettet!
Las Dunas de Maspalomas
Durchblick auf die Dünen von Maspalomas.
10.Tag: Playa del Inglés - San Agustin
Nach fünf Tagen mit dem Mietwagen nun ein geruhsamer Tag. Wir halten uns vorzugsweise auf der Uferpromenade, an verschiedenen Stränden und am Hotelpool auf. Ich gehe joggen, und Rebecca kommt mal wieder zu ihrem gewohnten Mittagsschlaf.
Jugendstilcafé
Das Jugendstilcafé am Parque San Telmo. Kathedrale Santa Ana
Die Kathedrale Santa Ana. Casa de Colon
Casa de Colon: Das Haus, in dem Columbus nie
wohnte.
11.Tag: Las Palmas
Heute steht ein Besuch der Inselhauptstadt Las Palmas de Gran Canaria auf dem Programm. Am Busbahnhof Parque Tropical einen Platz im Bus zu bekommen, erweist sich zwar als etwas schwierig, weil viele Leute dieselbe Idee hatten. Schließlich klappt es aber doch noch.
Las Palmas ist eine Großstadt von 350 000 Einwohnern und einer riesigen Ausdehnung, so daß man gar nicht alles an einem Tag sehen kann. Außer man fährt dann noch dauernd mit dem Bus durch die Gegend, was mit Kleinkind aber nicht so spaßig ist. So beschränken wir uns auf die Stadtteile Triana und Vegueta. Hier sind wir ja auch angekommen, am Parque San Telmo.
Zuerst durch die Fußgängerzone. Hier werden um 13 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt, dann ist Siesta. Wie überall in Spanien. Dann beginnt das Touri-Pflichtprogramm. Die Kathedrale Santa Ana hat leider geschlossen. Davor sehen wir die Hundestatuen, die angeblich den Kanarischen Inseln ihren Namen gegeben haben (von lat. Canis=Hund). Ist aber nicht vollständig geklärt.
In der Casa de Colon sind die Reisen und das Leben von Christoph Columbus dokumentiert. Das Haus wurde aber erst gebaut, als er schon längst tot war, er hat also nie darin gewohnt. Rundherum gibt es ein paar nette, ruhige Gäßchen.
Der schönste Platz ist die Plaza Cairasco mit dem prächtigen Gebäude des Gabinete Literario und der Kirche San Francisco. Auch hier in der Gegend gibt es einige Sträßchen, die als Fußgängerzone deklariert sind, teilweise mit netten und schön renovierten Häusern.
Gegen 18 Uhr fahren wir zurück nach Playa del Inglés. Diesmal ist der Bus nicht überfüllt, weil der Durchschnitts-Touri ja schon um 18 Uhr beim Abendessen sitzt und entsprechend früher zurückgefahren ist.
El Guirre
Auf dem Weg zum Gipfel der Montaña de Tauro. Kakteen
Diese Kakteen gibt es hier überall.
12.Tag: Bergtour Montaña de Tauro
Heute gehts für mich auf Bergtour. Es stellt sich immer die Frage, welche Tour man denn überhaupt machen soll. Normalerweise will man auf den höchsten Punkt. Mehrere Argumente sprechen in diesem Fall dagegen. Zum ersten war ich schon mit dem Mietwagen dort. Dann ist die Gegend aufgrund der militärischen Nutzung auch nicht so schön. Und schließlich sind die möglichen Ausgangspunkte mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwierig zu erreichen. Linie 18 fährt zwar hin, aber selten und auch nicht von Playa del Inglés, sondern nur von Maspalomas. Nach Puerto de Mogan fahren hingegen ständig Busse (z.B. Linie 32).
Nach einer Stunde bin ich also da und laufe gleich los, parallel zur Straße nach Mogan. Im Dorf Cercado beginnt die im Wanderführer beschriebene Tour. Nach Verlassen des Ortes steil nach oben durch die sog. Cañada de los Parados mit üppiger Vegetation. Ich erreiche eine Hochebene, jetzt wird es flach. Fantastische Ausblicke auf Mogan, das jetzt schon tief unten zu sehen ist. Ab der Ruine eines alten Hauses beginnt der Endspurt, und bald ist ein Aussichtspunkt erreicht. Nach einer kurzen Brotzeit ist der Gipfel nur noch Formsache.
Die Sicht ist nach allen Seiten super. Neben dem Teide sind auch Roque Nublo und sogar die Dünen von Maspalomas zu sehen. Auf demselben Weg gehe ich zurück. Den empfohlenen Abstieg zur Windmühle bei Mogan mache ich nicht, weil ich nicht weiß, ob man dann nur auf der Straße zurück nach Puerto de Mogan kommt (auf den Bus von Mogan nach Puerto de Mogan will ich mich lieber nicht verlassen!).
Insgesamt eine sehr lohnende Tour. Man trifft wenige Leute, die Vegetation und die Landschaft sind sehenswert, die Ausblicke gut. Und bei 1255 Höhenmetern auch eine sportliche Herausforderung. Die meisten anderen Wanderer kommen per Mietwagen vom Tauro-Pass und haben nur 300 Höhenmeter zu bewältigen.
Faro de Maspalomas
Ziel der Strandwanderung ist der Leuchtturm. Dunas de Maspalomas
Dünen vom Winde verweht.
13-15.Tag: Playa del Inglés und Abreise
Die letzten beiden Tage lassen wir es ruhig angehen. Immerhin unternehmen wir noch die obligatorische Strandwanderung zum Leuchtturm (=Faro) von Maspalomas. Allerdings ohne Rebecca, sondern hintereinander. Ist aber bei der Entfernung von ca. 4 km (einfach) kein Problem. Der Strand ist voll, aber in den Dünen hat man seine Ruhe. Und die fangen ja 20 m vom Wasser entfernt an. Und bei jedem Abstecher in die Dünen denkt man sich: was für eine herrliche Landschaft...
Deswegen verbringen wir auch noch einen halben Tag mit Rebecca in den Dünen. Sie hat ja immer ihren Spaß daran, im Sand zu spielen. Und es immer wieder kaum zu glauben, daß man so nah am Touristenrummel hier seine absolute Ruhe hat.
Dann leider schon der Rückflug. Dauert diesmal aufgrund günstiger Windverhältnisse nur 4h. Rebecca macht leider ein bißchen Theater, als sie angeschnallt wird. Gegen Mitte des Flugs schläft sie dann endlich ein und wacht erst nach der Landung wieder auf.
Fazit: Gran Canaria bietet Sonne, Sand und Meer für diejenigen, die sich nur grillen lassen wollen. Für die Aktiveren gibt es zahlreiche Möglichkeiten, seine Zeit zu verbringen. Das fängt natürlich mit Wassersport an oder auch einer Kamel-Safari. Mit dem Mietwagen kann man die ganzen Facetten der Insel erfahren, und Wanderer können ebenfalls 2 Wochen hier zubringen und jeden Tag eine andere Tour unternehmen.
Der Finger Gottes davor und danach
Der Finger Gottes vor und nach dem Sturm.
Ergänzung:
Am 29.11.2005 wurde der Dedo de Dios, der Finger Gottes, ein Opfer des Tropensturms Delta. Den Windgeschwindigkeiten von 130 km/h konnte er nicht mehr standhalten. Das Ergebnis zeigt das Agenturfoto rechts im Vergleich zu meinem Foto links. Auch den Einheimischen und dem Bürgermeister standen die Tränen in den Augen. Die Insel hat damit eine seiner bekanntesten Sehenswürdigkeiten verloren.

 

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