Wir waren gerade in Bangkok auf dem Weg zu Wat Po, als ein Tuk-Tuk-Fahrer neben uns hielt und uns (auf englisch) fragte, wohin wir wollten. Na ja, zu Wat Po. Das habe heute geschlossen, sagte er. Wir sollten einfach mit ihm mitfahren, er kenne ein ganz tolles Kloster, das mindestens genauso interessant sei und außerdem heute geöffnet habe. Ja, ja, rede du nur, den Trick kennen wir schon. Wir gingen also weiter, und natürlich hatte Wat Po geöffnet. Wie an allen anderen 364 Tagen des Jahres vermutlich auch.
Tuk-Tuks sind übrigens meist dreirädrige, offene Fahrzeuge, und in Thailand eine weit verbreitete Form der Personenbeförderung. Sie sind billiger als Taxis, und irgendwann sollte man eine Fahrt mal ausprobiert haben. Aber man sollte sich nicht austricksen lassen. Denn noch billiger ist es, zu Fuß zu gehen. So kann man Ferien in Thailand verbringen auch mit wenig Budget.
Aber jetzt zu Wat Po. Das ist nämlich eines der Klöster in Bangkok, die man nicht verpassen sollte. Zum einen handelt es sich hier um einen Königlichen Tempel Erster Klasse, er besitzt also eine herausragende Bedeutung. Dann befindet sich hier eine der längsten liegenden Buddha-Statuen des Landes. Sie ist 46 m lang, 15 m hoch und vergoldet. Bemerkenswert sind auch die Perlmutt-Einlegearbeiten auf den Fußsohlen.
Ein Gebäude wurde eigens um den liegenden Buddha herum errichtet. Es lässt nur Platz für einen schmalen Gang um die Statue herum. Bei der Umrundung des Buddhas trifft man dann auf eine lange Reihe von Schalen, in die man Geldstücke legen kann, Das funktioniert recht einfach: Man kauft sich ein Paket mit Münzen, marschiert entlang der Schalen und legt in jede eine Münze. Das passt genau, die Münzen sind abgezählt. Ein glücksbringendes Ritual, sowohl für die Gläubigen als auch für das Kloster.
Wat Po ist aber nicht nur der liegende Buddha. Auf dem ziemlich großen Gelände gibt es rund 70 Chedis (“Spitztürme”), alle mit Keramik-Mosaiken besetzt. Und dann natürlich die Massageschule.
Auch dazu ein paar Worte. In Deutschland gibt es ja mittlerweile in jeder größeren Stadt Anbieter für Thai-Massage. Da liest man oft: “Nach der Lehre von Wat Po”. Nun, hier in Bangkok liegt also der Ursprung. Hier wird aber nicht nur die Thai-Massage gelehrt, sondern auch praktiziert. Das ist durchaus empfehlenswert, denn es unterscheidet sich doch stark von der in Europa bekannten Massage.
Wenn man sich also massieren lassen möchte, sollte man beachten: Das ist hier äußerst beliebt, und so muss man manchmal eine Zeit warten, bis man an die Reihe kommt. Daher immer erst zur Massage anmelden und dann zur Überbrückung der Wartezeit den Tempel besichtigen. Es lohnt sich!

Der liegende Buddha in Wat Po